Die Alte schloss die Tür leise hinter dem Kind. Sie hatte einen schnellen Blick in den Raum geworfen, wo der Drow still und mit geschlossenen Augen lag. "Lass ihn doch schlafen, kleine Zauberin. Du solltest lernen, Dich aus der anderen Welt fern zu halten. Dein Körper ist den Belastungen noch nicht gewachsen. Scha, Du bist schon wieder müde! Komm..." sie hob das Mädchen auf und brachte sie nach oben in ihr Zimmer, wo sie sie einer Kinderfrau übergab. "Du wirst bei ihr bleiben. Hol Dir etwas zum arbeiten. Sie muss ruhen!" Als die Frau nickte und das Kind zu Bett brachte, ging Cyrgaya hinaus.
AlyT'riss hatt die Worte gehört. Er konnte nicht mehr schlafen. Ihm tat der Rücken auch schon weh. Wild entschlossen halbwegs auf die Füße zu kommen. richtete er sich schwerfällig auf. Er brauchte eine ganze weile dafür udn schaffte es nur mit Mühe sich aufzusetzen. Im Schneidersitz, mit dem Rücken an die Wand gelehnt saß er da auf dem Bett und zog die Decke über die Beine.
Rel'Nag hatte es sich derweil im Wohnzimmer am Kamin gemütlich gemacht. Ein Soldat war bei ihm und berichtete, was in der Zwischenzeit in Gullminne vorgefallen war.
AlyT'riss ließ sich Zeit. Er griff zu der frischen Hose die da lag und entschied sich da nun hinen zu schlupfen. War nicht einfach, aber mit Hummeln im Hintern.... Dann suchte er etwas für die Füße und fand ein paar Sandalen ein bischen Eng aber passt. Er seufzte schwer und schickte sich an seinen Hintern aus dem bett zu hieven. Kreislauf in schwung bringen.
Akor'Rar hatte ein gutes Augenmaß. Die Hose würde passen... auch ein weiches Hemd von Rel'Nag lag dort bereit - und das Wasser im Krug neben der Waschschüssel war frisch.
Rel'Nag hörte sich den Bericht des Soldaten mit ernster Mine an. Schwere Verluste. Gute Männer und Frauen waren gefallen. "Was gibt es noch Neues?" Der Soldat berichtete von den "Pferden" im Stall und das Yska wieder aufgetaucht war. Rel'Nag stöhnte. "Nicht die schon wieder..."
Ein bischen Wasser würde nicht schaden. Langsam und mit bedacht ging er zur schüssel, sich waschen, dann nahm er sich das andere Hemd und zog e sauch noch über. Warmhalten war sehr wichtig. Nach all dem schlich er zu rTüre und öffnete sie. Er wollte wissen was mit Rel'Nag ist.
Der Soldat hatte Rel'Nag außerdem die aktuelle Ausgabe des Gullminner Blietsche mitgebracht. Diese kleine Zeitung war immer ein Quell der Information.
"Bwael", sagte Rel'Nag eben und rieb sich die Nasenwurzel. "Bel'la dos. Du kannst gehen." Der Soldat ging und verließ das haus, um vorn wieder Posten zu beziehen. Der Schein des Feuers warf rötliche Lichtreflexe auf das Gesicht Rel'Nags, als er mit ernster Mine ein paar Notizen auf dem Rand der Zeitung machte.
AlyT'riss hatte gehorcht und die Stimme von Rel'Nag erkannt als da der Soldat aus dem Zimmer kam entschied er isch da hinzugehen und nachzuschauen ob er recht behalten hatte. Langsam schlich er dort hin. Er stellte sich in die Türe und sah hinein.
Auf dem niedrigen Tisch am Kamin stand ein gläsernes Schachspiel - unberührt. Daneben ein dampfender Becher Tee und eine Kanne, ein kleiner Teller mit einem winzigen Kännchen und Scheiben einer Zitrone, außerdem etwas Zucker... Allem Anschein nach war der Schwertmeister ein Genießer.
Seine Mine aber war ernst, als er schweigend in die Flammen sah.
Als ob es selbstverständlich wäre, wandte Rel'Nag den Kopf und sagte: "Komm, setz Dich zu mir." Er wies auf den zweiten Sessel am Kamin, auf dem eine gefaltete weiche Felldecke lag.
Er tat wie ihm geheißen, setzte sich noch etwas steif in den Sessel udn legte sich die Decke über die Beine. Dann sah er ihn an. "Wie geht es dir?" fragte er.
"Soweit gut", sagte er und ergänzte: "Ich bin noch sehr schnell müde. Deshalb auch wieder dieser Platz hier am Feuer. Ist noch gar nicht so lange her..." Er brach ab. Verstand AlyT'Riss, worauf er anspielte? Hatte er den Zusammenhang zu der Folter noch im Kopf?
Es gab ein leises Geräusch in der Halle und dann leichte Schritte...
Er sah ihn an und verengte die Augen. Er blickte wortlos auf seine Schulter und sah ihn an, dann horchte er zu den Schritten, blieb mit dem Blick aber bei Rel'Nag.
Ja, er hatte verstanden. Rel'Nag seufzte, dann sah er zur Tür. Sein Gesicht hellte sich auf. In der Tür stand sie. Die langen weißen Haare auf dem Oberkopf mit kleinen Perlen zu einem Netz zusammengefasst, eine aus weichem Leder gefertigte Korsage betonte ihre Taille. Der Rock, eigentlich nur zwei Streifen Stoff, die mit feinen Spinnenornamenten verziert waren, ließ bei jedem Schritt die langen Beine Sichtbar werden. Ein feiner Geruch von Räucherwerk umgab sie. Ry'Kah. Ihrem Blick aus dunklen, grauen Augen entging nichts...