RE: Das Haus der Priesterin - 19

Ja sicher doch.
Yska schnüffelte, noch immer hatte sie nichts zu fressen gehabt und irgendwie roch es hier verdächtig gut. Der Geruch kam vom Dienstbotentrakt, genauer gesagt die Küche, wo gerade herrlicher geräucherter Schinken gebracht wurde. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen und wenig später sah man sie durch das Haus stromern.

"Hey..." Rel'Nag lachte leise. "Es ist in Ordnung! Akor'Rar hatte den Auftrag etwas zu finden, was Dir passen würde. Ich habe es ihm gegeben." Er legte AlyT'Riss kurz die Hand auf die Schulter.
"Magst Du auch Tee?" fragte er dann und sah den Freund an.



In der Küche:
Ein Aufschrei entfuhr der Magd, als das fremde Wesen hereinkam... Ein Becher fiel klirrend zu Boden.

Das irritierte Yska nicht im geringsten. Sie erspähte die Beute und ging zielstrebig auf den Schinken zu. Sie schnappte sich das Stück Fleisch und biss genüsslich hinein. Ein zufriedenes Knurren entfuhr ihr.
Mit dem Schinken und freudeknurrend suchte sie sich einen Platz und fraß ausgiebig.

Rel'Nag goß ihm etwas ein und reichte ihm den Becher.
"Seit wann denn wieder so förmlich, AlyT'riss? Eigentlich waren wir bei einer etwas privateren Anrede, oder?"
Der Schwertmeister setzte sich wieder zu ihm ans Feuer.
"Und warum hältst Du das hier für einen schlechten Traum?"

Yska schmatzte und war so halbwegs satt. Den Rest des Schinkens klemmte sie sich unter den Arm und lief weiter durch das Haus auf der Suche nach Ry'Kah. Sie kam an eine angelehnte Tür vorbei und schielte hinein. Sie erkannte Rel'Nag wieder und da war noch so ein Alter dieser schwarzen Elfen. Sie schnupperte und steckte die Nase durch den Türspalt.

Mit einem Satz war Rel'Nag auf den Beinen, riß ein Schwert von der Wand und stand hinter AlyT'Riss - die Klinge gegen die Tür gerichtet... Die Bewegungen waren geschmeidig, gezielt und ohne große Kraftanstrengung.
Ihm war schwindelig, aber er unterdrückte den Reflex, sich abzustützen. Das Blut, das nicht zur Verfügung stand, machte ihn anfällig. Die Welt drehte sich einen Moment, und er musste warten, bis er klar sehen konnte.

Jetzt erst erkannte Rel'Nag Yska - die ruhige Stimme Aly'Triss hatte ihn auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Rel'Nag ließ das Schwert sinken.
"was treibst Du hier?"

Sie machte die Tür ganz auf und schnupperte in den Raum. Ry'Kah war hier gewesen, so roch es zumindest. Sie kam nicht wesentlich näher, aber ihr Fell sträubte sich im Nacken. Sie sprach Rel'Nag an und behielt den anderen im Auge. "Wo ist ry'Kah?"

"Sie wird oben sein. Dort hast Du aber nichts zu suchen!" war die knappe Antwort - und ein scharfes:
"SARGTLIN!"

Woraufhin die Wache in den Raum kam.

Der Schinken flog in eine Ecke und Yska hob die Waffe. Ein kehliges Knurren folgte. "Ich will zu Ry'Kah! Ich darf zu ihr! Frag sie!"