RE: Das Haus der Priesterin - 91

Xun'afein packte sich an den Hals. Er bekam keinen Ton mehr raus. Ein hasserfüllter Blick traf Khalek - doch den scherrte das wohl gar nicht. Mit seinem Fächer schlug er die in das Tuch eingeschlagene Feder aus Khaleks Hand, so wutentbrannt bzgl. diese Demütigung war er.

Khalek lachte lauthals auf.

"Okok, das war wohl etwas unfair von mir. Ich will ja nicht so sein. Ich hebe den Zauber wieder auf."

Khalek steckte die Feder wieder weg und hob den Zauber mit einer handbewegung wieder auf.

"Es mangelt dir an Übung. Du brauchst zu lange zum Überlegen. Zauber müssen impulsiv kommen. Sie müssen in einem brodeln - wartend endlich hinaus in die Freiheit auf ihren Gegner geschleudert zu werden! Aber daran sehe ich, dass du, ich vermute mal, den Rang eines Adepten trägst. Na gut, greif mich an!"

Khalek bot mit einer einladenden Bewegung seiner Arme regelrecht ein.

Xun'afein zog siegessicher seinen Fächer wieder hervor und wiederholte die eben genannte Formel udn schleuderte Khalek einen Windstoß entgegen. Dieser war natürlich darauf vorbereitet udn wartete regelrecht nur darauf, diesen Jüngling zu präsentieren - denn der Windstoß wurde zurückgeschleudert. Ein helles Leuchten vor Khalek hielt den Zauber auf und warf ihn auf dessen Erzeuger zurück. Klarer Fall eines Magiespiegels. Xun'afein, natürlich darauf nicht vorbereitet, wurde auf den Boden nach hinten geschleudert. Doch in diesem Moment sprach er laut zwei knappe Worte in De'sineth udn formte in seiner rechten Hand einen Energiebolzen auf Khalek. Dieser zerplatzte zwar an dessen Rüstung, aber eine gewisse Bewunderung bzgl. des Tatendranges war in Khaleks Miene zu erkennen.

Khalek wischte sich den imaginären Ruß von seiner Robe, nahm etwas reis aus einer Phiole, die er aus einer seiner vielen Gürteltasche herbeigezaubert hatte, udn bewarf damit Xun'afein, währen der sie Formel für einen Schlafzauber aufsagte.

Noch bevor sich Xun'afein erwähren konnte, schlief er tief und fest. Khalek durchbrach mit einer machtvollen Geste den magischen Zirkel und ging auf Xun'afein zu. Er kniete sich zu ihm runter, legnte seine rechte Hand auf dessen Brust und murmelte etwas. Der Raum zwischen Xun'afeins Körper und seiner rechte Hand leuchtete für einige Momente violett auf. dann verschwand das Licht und Khalek stand aus. er ging wieder zu seinem Sessel und sagte ganz beiläufig:

"Es wäre besser, wenn ihr ihn in sein Bett bringen würdet. Er braucht Ruhe und Erholung."

Ril'afay hatte da sganze fasziniert mitverfolgt, auch für sie gab es da einiges zu erlernen. In einem Gewissen Punkt war sie jedoch wütend. Sie selber hatte Jahrelang alles geblockt bekommen und keine changse gehabt zu lernen und wenn sie sich vorstellte selbst da so geprüft zu werden kochte es in ihr.... diese art von Verteidigung konnte sie allesammt nicht.

"Jung - gewiss. Unerfahren - auf jeden Fall, aber ausbaufähig. Und ja, er war ziemlich ausgelastet mit dieser Prüfung, aber wir haben alle mal klein Angefangen. Eines gebe ich jedoch noch zu bedenken: Sein 'Tatendrang' ist sowohl Segen, als auch Fluch! Er wird ihn einst zu einem Meister der Magie machen, aber es kann, wenn er ungelenkt bleibt, ihn auch ins Verderben stürzen. Ein gewisser Jähzorn kann in seinem sonst ruhigen und, man könnte meinen, niedlichen Gemüt entbrennen. Achte darauf! Ansonsten scheint er recht breit gefächert interessiert zu sein. Er beherrscht sowohl Kampf- als auch Schutzmagie. Heilmagie würde ich ihm nicht zutrauen - aber Beeinflussungsmagie wäre später sicherlich möglich. Er ist wie gesagt 'ausbaufähig'. Reicht dies dir an Informationen?"

"Ich bin weder Drow, noch ein Anhänger der Lloth. Deswegen könnte ich nie den Posten auch nur in Erwägung ziehen. Aber eines sei dir stets und immer gewiss: Ich werde dir sowohl persönlich als auch magisch und beratend zur Seite stehen! Du hast darauf mein Ehrenwort!"

Khalek nickte Ry'kah freundlich zu.

Jähzorn? ins verderben stürzen? Tatendrang? Ungellenkt? Ril'afay musste Augenblicklich tief seufzen und beräute es auch gleich weil sie sich so wieder bemerkbar machte, was sie garnicht wollte. Dessinteressiert senkte sie den blick und drehte den Kopf auch etwas weg. Das hier war ihr zu nah, zu dich an ihrer eigenen Person. zuviele Paralelen.

"Einen ehrlicher und offener Wortwechsel unter vier Augen, wenn es dir besser geht!"

"Sondern?"

Khalek setzte eine mehr als fragende und verwirrte Miene auf.

Ril'afay hockte da weiter auf dem Stuhl und lauschte nur still, noch hatte Ry'Kah sie nicht hinaus geschickt.