„Ich bin elfischer Abstammung, ja.“ Annabella macht ein trauriges Gesicht. „Meine Mutter war eine Waldelfe. Mein Vater ist ein Hochelf. Ich habe ihn schon sehr lange nicht mehr gesehen. Als meine Mutter starb, habe ich mich für die Wanderschaft entschieden. Ich war bei der Familie meines Vaters nicht gern gesehen. Die Verbindung meiner Eltern war damals unerwünscht. Und als auch noch ein Kind daraus hervorgegangen ist ... Irgendwann kehrte mein Vater zu seiner Familie zurück. Meine Mutter hatte viel Umgang mit den Menschen gehabt. Sie war eine gute Heilerin und viele sind zu ihr gekommen. Bis sie eines Tages den Falschen die Tür öffnete. Sie waren schnell und haben keine Spuren hinterlassen. Ich konnte nie herausfinden, wer es war. Aber auch das ist schon lange her. Der Name Annabella war der Name einer sehr guten Freundin meiner Mutter. Eine weise Frau, die eine Zeit mit uns gelebt hat als ich noch sehr klein war. Sie hatte eine wunderschöne Stimme. Als Würdigung an eine gute Freundin gab meine Mutter mir ihren Namen. Mein 2. Name ist Arandanis, der Name meiner Mutter. Was meine Umgangsformen angeht, ich habe sehr viel Zeit mit den Mensche verbracht, sehr viel, selbst für unsere Verhältnisse. Mein Volk glaubt, das für alles unendlich viel Zeit vorhanden ist. Doch ich habe die Erfahrung gemacht, das viele Jahre schnell an einem vorbei ziehen können. Ich bin einem Incubus in die Arme gelaufen. Wenn 100 Jahre zu einem Augenblick werden, ist das auch für einen Elf schwer zu verstehen oder besser zu verkraften. Dann bin ich vor einigen Jahren Mauritio Di Mauro begegnet. Er ist zu meinem Gefährten geworden. Auch er ist ein Mensch. Wir haben ein Kind, eine Tochter.
Ihr seht, viele Aspekte haben mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin.
Sehr nachdenklich sah Sirgal die Elbin an. Sie war - ebenso wie Sirgal selbst - auch zwischen den Welten gefangen. "Ein Kind von einem Menschen..." das war sehr ungewöhnlich.
"Es gibt Dinge , die sind nicht planbar. Wir sind uns begegnet und es war sofort eine tiefe Verbundenheit zwischen uns. Ich liebe Mauritio, auch wenn es manchmal alles andere als leicht ist. Und das mit dem Kind ist einfach geschehen. Es hat so sein sollen."
Sirgal sah sie an. "Ja, das kenne ich..." Aber sie verschwieg wohlweislich, wer der Vater ihres Sohnes war - und was ihr Sohn war. "Wollen wir dann hinausgehen? Ich würde gern sehen, ob es eine Reaktion auf die nachricht gegeben hat. Außerdem sollten wir spätestens bei Dämmerung zurück sein."
"Einen Moment noch bitte. Ich möchte gern ein wenig für meinen Schutz tun. Sicher ist sicher." Annabella schließt die Augen und fängt leise an zu singen.
(Im Live müsste ich mir jetzt eine blaue Schärpe umhängen für eine magische Rüstung bzw. genauer: Kampfschutz 4 nach Dragonsys)
Sirgal lauschte den leisen Tönen. Diese Art von Magie kannte sie von Lorrinde...
Die Botin beobachtete, wie sich ein sachtes bläuliches Schimmern um den Körper der Elbin schloss. Sie erhob sich leise und griff nach dem Waffengurt, an dem das lange Reitermesser und ihr Schwert seinen Platz hatten.
Sirgal überlegte eine Weile. "Nau... nein. Ich möchte die Elben besuchen und mit ihnen sprechen - nicht mit ihnen kämpfen. Ich kann und werde keine Waffe gegen einen Elben erheben."
"Natürlich nicht. Aber nach der Geschichte in der Dunkelheit. Wer weiß, was sich in den Wäldern sonst noch herumtreibt. Ich bin lieber etwas zu vorsichtig."
Dann zögert Annabella und schaut etwas iritiert. Sirgal hatte erst mit nau und dann nach einer sehr kleinen Pause noch einmal mit nein geantwortet. Ihr Blick wird nachdenklich. Sie schaut Sirgal an. "Nau? Ich kenne dieses Wort für nein aus der Sprach der Drow. Oder gibt es das Wort noch in einer anderen Sprache?"
"Aber es wundert mich doch, das Ihr ein Wort so selbstverständlich benutzt, das nicht aus Eurer Muttersprache stammt. Habt ihr viel Umgang mit den Drow?"
PS: Ich muss gestehen, das ich mir trotz intensiver Liverollenspielzeiten wenig Zeit dafür genommen habe, andere Sprachen zu lernen (wie z.B. Sindarin.) Ich habe das Talent Sprachen lernen sehr niedrig. Früher haben wir dann öfter englisch benutzt, um deutlich zu machen, das wir eine andere Sprache sprechen. Das hat vor 10 Jahren noch recht gut funktioniert.