RE: Ein Aufrag, der weit in den Westen führt - Feb.-April 9-2 - 136

"Noch so schlecht zu Fuß?" fragte sie leise.

"ICh weiß nicht... Eben nur Kopfschmerzen, jetzt etwas übel und schwindelig..."

Daran hatte sie noch überhaupt nicht gedacht...
Luka drehte sich erst auf die Seite, setzte sich dann aber auf und zog die Tunika aus.
Das Hemd darunter konnte man gut hochziehen.
Der verband hatte einen feuchten, nicht roten Fleck, knapp unter dem Schulterblatt.

Lukarde sagte nichts und ließ ihn machen - war aber verwundert, dass er sich so gut auskannte.
Insgesamt schloss sich die narbe wunderbar - bis auf die eine Stelle, wo im Rücken die meiste Bewegung entstand. Direkt unter dem Schulterblatt war eine Stelle, die rote Wundränder hatte und nässte. Das war auch das, was schon einmal nachgeblutet hatte und auch am Morgen wieder geklebt hatte.
Luka ließ den Kopf auf die angezogenen Knie sinken.

Die Salbe des Heilers roch stärker, als das süßliche Wundsekret.
"Macht nur..." sagte sie ohne Gegenwehr. Luka war nur froh, dass sich jemand darum kümmerte.
Auch ihre haut war weich, aber das kam von sehr guter Pflege. Ein feiner geruch von Kräutern ging von ihr aus, ein Hautöl, dass sie verwendete - und das auch für den Kräutergeruch in ihrer Kleidung verantwortlich war.

Lukarde hatte ein schmerzhaftes Stöhnen in der Decke über ihren Knien erstickt. Mehrfach war sie zusammengezuckt - das hier war nicht nett...

Die Ordensschwester saß mit gekrümmtem Rücken still, den Kopf noch auf den Knien und die Augen geschlossen.
Seine sanften Hände waren beruhigend - seine Gegenwart auch. Wieder fragte sie sich, was mit ihr passierte....
Luka drehte den Kopf zur Seite und sah ihn aus müden und von Schmerzen umwölkten Augen an.
"Ihr habt viel gelernt. Ich hätte Euch nicht für einen Heilkundigen gehalten." stellte sie leise fest. Auch wenn er den Rücken gut betäubt hatte, der Kopf war noch immer wie unter hammerschlägen.

"Eure Hände sind sanft und vorsichtig, ihr wisst, was ihr tut und tun müsst - und geht sinnig und klar vor. Alles, was ein Heilkundiger haben und wissen muß... das, was ihr tut, ist mehr, als Macher der sich Arzt oder Heiler nennt, kann. Ich habe sogenannte "Studierte" erlebt, gegen die ihr ein Virtuose ungeahnter Kunst seid und sie nicht mehr als stümperhafte Bader wären."
Noch immer war ihr Atem schwer, sie bewegte den Kopf kaum.
Schließlich streckte sie aber vorsichtig den Rücken, als es kaum noch ging, in dieser Position zu sitzen.