Tichondrius nickte Barr`Estan verständnisvoll an. "Tu was du du für nötig hällst, ohne zu töten, es sei den man will dich töten. Ich erwarte heute Abend noch einen Bericht. Ich will wissen ob alles so läuft wie ich es befohlen habe. Wenn dir Wolfgar Probleme macht oder deinen Anweisungen nicht folgt, erinnere ihn nur kurz an seinen Schwur. Er wird wissen was gemeint ist." Dann setzte sich der Heermeister an den Schreibtisch, der im Raum stand. "Ach Barr`Estan ich habe da noch was. Wenn du mal ein paar freie Minuten hast würde ich mit dir gern über die neuen Anwärter für das Inquisitorenregiment sprechen."
Barr'Estan verneigte sich und sagte: "Wie ihr befehlt, Heermeister." Dann verließ Barr'Estan den Raum und ging die Treppe hinab. Unten angekommen, sah er sich suchend um. Als er T'Nerass in einer Ecke sitzen sah, steuerte er auf ihn zu und sagte: "Auf auf, es gibt neue Befehle." Dann trat er dichter an den Untergebenen heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Als Barr'Estan geendet hatte, nickte sein Gegenüber nur, verließ den Raum und begab sich zu den restlichen Soldaten Ner'Zuhls. Kurze Zeit später betraten fünf der Elitekrieger das Haus und meldeten sich bei Barr'Estan. Dieser befahl kurz und knapp: "Ihr zwei geht alle Räume ab, in denen Ner'Zuhl zutritt hatte und sammelt alles auf, was mit Ner'Zuhl zu tun hatte. Der Rest kommt mit mir." An der Spitze seiner kleinen Truppe betrat der Leibwächter und Offizier wieder den Speisesaal. Dort steuerte er direkt auf Schattenklinge zu und sagte laut zu den Soldaten: "Nehmt diesen Mann da in Verwahrung. Aber krümmt ihm kein Haar. Jeder einzelne haftet mit seinem Leben dafür, dass er unbehelligt bleibt." Mit ernstem, warnenden Gesichtsausdruck sah er Schattenklinge an.
Alissas gesunde Hand krampfte sich um die Apfelhälfte, was so aus sah, als würde sie jeden Augenblick damit werfen. Sie sagte jedoch nichts, obwohl ihre Augen, die Barr'Estan fixierten, eine für Alissa ungewöhnlich kalte Wut wiederspiegelten. Sie hielt inne und horchte, was ihr Herr wohl sagen würde.
Schattenklinge lächelte und sagte "Wie komme ich zu dieser Ehre" Wärend dieser Worte stand er auf und sagte weiter " Hier sind die Unterlagen die ich gesammelt habe im Auftrag des Heermeisters es wird einiges offenbaren auch warum man nicht mehr gut zu sprechen ist in diesem Land auf mich" Schattemklinge übergab Barr'Estan die Mappe und sagte weiter ihr werdet sicher nichts dagegen haben wenn ich mich jetzt in meine Gemächer zurück ziehe.
Barr'Estan nahm die Unterlagen entgegen und sagte dann: "Nein, ich habe nichts dagegen, dass Ihr Euch zurückzieht, solange Ihr die Anwesenheit meiner Männer akzeptiert. Zu den wartenden Soldaten sagte er: "Geleitet Herrn Schattenklinge in seine Gemächer und bewacht ihn. Zwei befinden sich immer in dem Raum, in dem sich der Herr hier aufhält. Sollte euch etwas auch nur im Entferntesten seltsam vorkommen, oder ihr etwas bemerken, wird sofort Alarm geschlagen. Ihr haftet mir mit eurem Leben für diesen Mann." In diesem Moment betraten die beiden Soldaten, die Barr'Estan durch das Haus geschickt hatte, den Raum und sagte: "Befehle ausgeführt, Herr." Der Angesprochene nickte zufrieden und gab die Anweisung: "Gut, dann steht ihr beiden ebenfalls Wache bei Schattenklinge. Damit sind nun drei Leute im Raum bei ihm und die anderen beiden vor der Tür. Abmarsch!" Der ranghöchste der Soldaten drehte sich zu Schattenklinge um und sagte: "Herr...wenn ich bitten dürfte..." Barr'Estan verließ mit zügigen Schritten den Raum und begab sich wieder zur Schreibstube des Heermeisters. Dort angekommen, klopfte er an die schwere Eichentür.
Schattenklinges ruhiges Äußeres beruhigte Alissa wieder, auch wenn sie wachsam blieb. Den Apfel legte sie hin und fragte leise Schattenklinge: "Herr, braucht Ihr mich? An sonsten warte ich gerne auf Nermon." Schattenklinge kam nicht drum herum zu merken, wie wenig ihr dieses Betragen von den Leuten aus Ner'Zuhl gefiel, doch sie senkte demütig den Kopf: 'Er wird wissen was er tut und ich sollte ihm dienen.'
"Nein ich brauche dich Heute nicht mehr aber bleib Bitte im Haus, es ist heute zu gefährlich für einen Nächtlichen Spaziergang."Er ging hinauf zu seinen Gemächern in begleitung seiner Wachen.
Alissa nickte. Sie ging in den Flur an die Tür und öffnete sie nur einen Spalt, um kurz raus zu schauen. 'Nermon wollte doch schnell nachkommen. Wo bleibt er denn?' Danach schloss sie die Tür wieder und folgte Schattenklinge nach oben. Sie ging auch mit in seine Gemächer und blieb dann vor den Bücherregalen stehen. Sie war so stolz, alles lesen zu können, dass sie sich damit sehr gerne beschäftigte.
Ganz unten im Haus der Schatten war ein Knacken zu hören, die schwere Holztür gab nach und zum Vorschein kam ein Rattenartiges Wesen. Es war Quier, der vor nun fast einem Jahr von Schattenklinge, nach der großen Schlacht, eingesperrt worden war.
Er hatte Lumpen an und über die linke Hand ragte ein langer Metallbolzen, der am Arm und der Hand befestigt war. Er trug auch eine Menge Altmetall, das früher einmal tödliche Werkzeuge des skire clan waren, aber jetzt nur noch wertloser Schrott.
Alissa nahm sich ein Buch heraus, dass sie schön häufiger in den Händen gehalten hatte. In einer schörkeligen Schrift stand dort: "Über die Kunst des Krieges". Sie suchte sich ein Fenster im oberen Geschoss, in dem sie den Eingang im Auge behalten konnte. Sie setzte sich mit einem Stuhl dorthin, zog die Füße mit auf den Stuhl und las in dem Buch. Immer wieder ging ihr Blick nach unten, um zu schauen ob Nermon gekommen ist.
Der Skaven hatte das Ziel, Schattenklinge zu beseitigen und würde nicht ruhen bis er diesen getötet hatte.
Er schlich langsam die Treppen hoch bis er zu einem langen Gang kam, und fing an zu versuchen, die Türen auf zu kriegen, doch sie waren alle verschlossen. Nach einer Weile fing er an, im Haus zu randalieren.
Alissa ignorierte erst das Gerummel im Flur und schob es auf die Hausangestellten. Als es jedoch nicht enden wollte legte sie genervt das Buch zur Seite und öffnete die Tür, um zu schauen was vor sich ging.
Sie entdeckte den Skaven sehr schnell durch seinen Raddau. "Sollst du nicht im Keller sein?" Sie war sich nicht sicher, ob er ihre Sprache verstand, aber versuchen konnte sie es ja mal. Sicherheitshalber hielt sie die Tür mit der gesunden Hand fest um sie zu zuknallen, falls der Skaven ihr zu nahe kam.
Der Beobachter am Haus registrierte genau, was da vor sich ging. War dieser Skaven nicht schon einmal in Gullminne gesehen worden? Er beobachtete das Verschwinden der Frau vom Fenster im Obergeschoss ebenso wie das Randalieren des Rattenwesens. Wie würden die Ner'Zuhler Soldaten reagieren? Neugierig sah er weiter zu...
Die Wachposten vor der Tür hatten den Lärm längst gehört. Als Alissa aus der Tür trat, standen sie mit gezogenen Waffen vor selbiger und Alissa kam der dröhnende Ruf des Ranghöchsten entgegengeflogen: "ALARM!" Sofort war Fußgetrappel zu hören und sechs weitere Soldaten Ner'Zuhls, inklusive T'Nerass und Va'Kulian. In sekundenschnelle war der Skaven umstellt und ihm reckten sich Schwerter und Speere entgegen.