Alissa nahm mit einem "Danke" das Apfelstück an. Sie sah Schattenklinge etwas mürbe an. Ihr war flau im Magen, sie mochte in so einer Gesellschaft nichts essen. Ihr war klar, dass er das wusste. Aber dennoch tat sie ihm den Gefallen und biss kleine Stücke ab. Von dem Rotwein trank sie einen großen Schluck und ließ ihn langsam die Kehle runter rinnen. Sie genoss es.
Ry'Kahs Augen blitzten, als es zu dem Geplänkel zwischen Tha'Risha und Wolfgar kam - ihre Finger schlossen sich so fest um das Glas, dass es zu bersten drohte. Sie machte eine winzige Handbewegung, so dass nur Barr'Estan sie sehen konnte - die mehr als deutlich offenbarte, was sie von diesem Druchii hielt. Ry'Kah war Zeugin des zweifelhaften Zweikampfes zwischen Wolfgar und einem anderen des Eisvolkes geworden - was ihre Meinung nicht gerade gebessert hatte... Sie schwieg aber hartnäckig.
Tichondrius hatte sich derweil ein Bild von all den Anwesenden gemacht. Er war es so leid diskutieren zu müßen oder sich auf diskusionen einzulassen, dass er das gern anderen übließ. Weder die Zänkeleien zwichen Tha Risha und Schattenklingen berührten ihn in irgend einer Form noch irgend etwas anderes was gegen ihn oder das Reich gesprochen wurde. Zu wider war ihm die Form des Auftretens alter Freunde geworden, zu sehr erinnerte er sich an Geschichten aus seiner Jugend die ihm erzählt wurden... über Freundschaft, Verrat und so weiter.... Tichondrius erhob nur einmal kurz das Wort, legte im selben Moment einen gesiegelten Brief auf den Tisch und sprach. "Eure Machtspielchen hier sind mir egal Eure Truppen unfähig und wenn ich es wöllte würde ich diesen Landstrich einfach einebnen lassen. ABER mir ist das alles egal, ich bin hier um Schattenklinge seine sofortige Abreise nach Ner`Zuhl zu befehlen und schriftlich zu überbringen. Das Machtgebaren einiger hier läßt mich kalt, ich habe schon schlimmeres erlebt. Ich werde morgen mit meinen gesamten Truppen und Schattenklinge, inklusive seiner transportierbaren Habseeligkeiten diesen Fleck Erde hier verlassen. Möge Euch wer auch immer beistehen nd schützen." dann erhob er sich griff zu seinem Schwert und verließ den Raum. An der Tür angekommen drehte er sich kurz in den Raum zurück.... "Barr`Estan, du und Schattenklinge seit in 10 Minuten bei mir im Zimmer. Klärt was ihr noch klären müßt." der Befehl kam kurz und zackig. Die Begleiter die mit Tichondrius gekommen waren erhoben sich und folgten der zierlichen Person hinter her zu den Räumen des Heermeisters. Bisher hatte sich diese Person nicht zu erkennen gegeben und stand immer direkt rechts hinter Tichondrius.
[OT: Mensch Yves! Mach doch mal langsam. Würdest Du bitte den anderen handelnden Charakteren die Chance lassen, zu reagieren??? Ich nehme Ner'Zuhl auch nicht in einem post ein... und mit deinen Worten provoziertst Du gerade genau den Krieg, den wir bisher alle VERHINDERN wollen! Es soll doch gar keinen Streß zwischen Ner'Zuhl und Sel Tac'Zil geben!!! - und bitte: was für 'Räume des Heermeisters'??? ]
Als Tichondrius das Wort erhob und sich dermaßen abfällig über Sel Tac'Zil äußerte, wurde es Ry'Kah zu bunt. Die Hohepriesterin sprang förmlich auf, trat an den Tisch und beugte sich so weit hinüber, dass ihre Nase fast die von Tichondrius berührte. "Was bist Du blos für ein arroganter Schnösel geworden, mein Lieber! ich erinnere mich an einen Mann mit Sinn für Humor und Spaß an kleinen Spielchen... Aber den hier kenne ich nicht." Ihre Augen blitzten. "Barr'Estan, bist Du sicher, dass dieser Mann der Freiherr Tichondrius von Ner'Zuhl ist? Er mag einen Brief überbringen - er mag auch so aussehen - aber er riecht nicht so, wie ich ihn erinnere, und er redet sich um Kopf und Kragen!" Da sie nicht richtig laut und klar sprechen konnte, war es ein regelrechtes Fauchen, was sie von sich gab.
(OT : mit meinen Räumen meine ich die wo ich übernachte wenn ich in Schattenklinges Haus bin. ihr könnt doch reagieren... nur wenn ich auf seite 2 einsteige um auf seite 11 zu lesen muß ich eben bissel mehr und direkter schreiben...)
Tichondrius reagierte nicht auf das anfauchen von Ry`Kah. "Wie, wer und was ich bin läßt sich recht einfach erklären. Aber wie schon erwähnt, tut das nichts zur Sache. Ich habe keinerlei Gründe mich hier aufzuhalten als die erwähnten."
[Du weißt doch, dass bei uns viel geschrieben wird... Aber okay. Wenn es Dich nicht stört, dass die Zeit einige momente zurückgedreht ist... ]
Ry'Kah war noch nicht fertig mit ihm...
"Unsere Truppen sind also unfähig, ja? Mein Lieber, ich möchte dich nur an unseren Besuch auf der Regeninsel erinnern - das Bild, dass das glorreiche Ner'Zuhl abgegeben hat, war nicht sehr beeindruckend! Und wir waren zu der Zeit ja 'nur' ein kleines Protektorat..." Sie stieß sich vom Tisch ab.
"Du machst Dich lächerlich, nesst! Du würdest diesen Landstrich einebnen lassen?" Sie lachte trocken und ohne eine Spur von Humor.
Die Hohepriesterin zwang sich zu angemessenerer Ruhe. Eigentlich war sie kurz davor, mit Tichondrius kurzen Prozeß zu machen.
Barr'Estan nickte kurz, als er den Befehl des Heermeisters hörte. Sagen brauchte er nichts, denn er wusste, dass der Tichondrius keine Bestätigung verlangte, sondern nur, dass der Befehl ausgeführt wurde. Als er jedoch Ry'Kah an den Tisch gehen sah, an dem der Heermeister saß, stand er auf. Langsam stellte er sich neben Ry'Kah. Er hörte, was die beiden sagten und konnte weder das eine noch das andere verstehen. Woher kam diese Feindseligkeit? Der junge Leibwächter senkte ein wenig traurig den Blick. Er wusste, wie das enden würde. Als die Priesterin die Regeninsel erwähnte, fragte Barr'Estan leise, aber vernehmlich: "Was ist denn mit der Regeninsel, Ry'Kah? Was für ein Bild haben wir denn geliefert?"
Tha'Risha hatte sich den Ausbruch des Heermeisters ruhig angesehen, ohne eine Miene zu verziehen. Als er fertig war, stand sie auf, berührte Ry'Kah kurz am Arm und suchte den Blickkontakt. Bevor sie ging, wandte sie sich an Barr'Estan :"Die Entscheidung, ob wir nach Bjelewa reisen, wurde wohl somit getroffen. Ich danke dir für die anregenden Gespräche, mein Freund. Es tat gut, und vielleicht können wir das wiedeholen." Sie strich ihm sanft über den Arm, schenkte ihm noch ein leichtes Lächeln und verließ dann das Haus der Schatten.
Als sie die sanfte leise Stimme von Barr'Estan hörte, war es Ry'Kah ein leichteres, zur Ruhe zu kommen. Sie richtete sich auf und sah den Krieger an. "Nun, allein das Auftreten war nicht gerade würdevoll... Aber das gehört wohl nicht mehr hier her, da unsere Soldaten..." sie brach ab und schüttelte den Kopf. "Ach, Barr'Estan..." sagte sie leise und traurig. Dann beugte sie sich vor sagte ihm leise etwas ins Ohr. Anschließend küsste sie ihn auf die Wange, umarmte ihn, griff nach ihrem Mantel und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort oder die Anwesenden noch eines Blickes zu würdigen.
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Draußen nahm sie die Aelkri ein paar Schritte zur Seite und wies Wazag mit leisen Worten an: "Ziehe offiziell alle Soldaten ab - lass das Haus aber bewachen und vor allem die Leute aus Ner'Zuhl, Wolfgar und Alissa. Keiner darf auch nur einen Augenaufschlag tun, ohne dass wir davon Wissen. Informiere aus unserem Volk alle Vertreter der einzelnen Gruppen - Briz'Shalee für die Heiler, die Hauptleute der Soldaten, Khyl'Lian vor Allem. Auch Tha'Risha. Lass sie alle in zwei Stunden in die Besprechungshalle kommen! Weitere Anweisungen wirst Du später erhalten."
Als die Aelkri schweigend nickte zog Ry'Kah sich zurück und ging direkt in die Besprechungshalle, um alles vorzubereiten.
Alissa machte sich über die ganzen Vorfälle Gedanken. Sie kam bei dem Ganzen nur auf eins: Ry'Kah und Tha'Risha verhielten sich so seltsam, seid sie von den Druchii zurückkam. Dort war der eine Leibwächter mit einer Spinne bemalt und Tha'Risha erzählte irgendetwas von einer großen Mutter. Ry'Kah hatte sogar eine lebende Spinne auf der Schulter. Den Hass auf Schattenklinge hatten sie auch irgendwie bekommen, doch weshalb, hatte sie nicht mitbekommen. Sie verstand auch nicht, warum wegen 4 Personen, die über die Grenze kamen so ein Aufstand gemacht wurde, obwohl die Grenzen ja groß genug sind. Außerdem kannten die Soldaten Gullminnes doch die Ner'Zuhler Farben oder etwa nicht? Wieso haben sie so viele Leute anrücken lassen wegen 4Personen? Hatten sie sie als so gefährlich eingestuft? Oder wussten sie dass es Ner'Zuhler Leute waren, wie sie es sich gedacht hatte und hatten genau deshalb so eine Vorsicht walten lassen? Aber warum sollten sie sie jetzt so fürchteten?
Alissa blieb einfach sitzen und trank ihren Wein weiter.
Als Ry'Kah dem Leibwächter ihre Worte ins Ohr flüsterte, blitzte es in den Augen desselben kurz auf, aber er beherrschte sich. Er nickte nur zum Abschied und sah den beiden hinterher. Ein leises Gefühl von Trauer erfasste ihn, denn es waren Freunde geworden, auf die man sich verlassen konnte - und die waren heutzutage schwer zu finden. Als Tha'Risha und Ry'Kah den Raum verlassen hatten, wandte er sich wieder zu Tichondrius um und hob an, etwas zu sagen. Er erinnerte sich allerdings an den Befehl, den ihm der Heermeister gegeben hatte und er wandte sich ab, um den Raum zu verlassen und wie befohlen vor dem Quartier des obersten Truppenführers Ner'Zuhls zu warten. Dort stand er nun und wartete auf das Erscheinen seines Vorgesetzten.
Durch ein Fenster hatte einer der Soldaten gesehen, wie ein nachdenklicher Barr'Estan den Speiseraum verlassen und in die Halle getreten war, um dann in das Gästezimmer hinüberzugehen. Er wusste um den Disput der Führungsspitze Sel Tac'Zils - und auch, wie viel die beiden Frauen von dem Krieger hielten. Still beobachtete der Soldat, was weiter geschah.
Tichondrius betrat den Raum in dem Barr`Estan wartete. "Hallo alter Freund. Jetzt mal mit einem anderem Ton solange Schattenklinge noch nicht da ist. Ich gehe davon aus du zweifelst auch gerade etwas an mir. Ich habe aber meine Gründe. Dem ältesten Rat wurden Beweise für Nachkommen der Doray`Ra zugespielt und außerdem haben wir zugetragen bekommen das sich in Ner`Zuhl spitzel der Under Dark sind um Truppen und Stärken des Landes aus zu spionieren. Daher haben wir entschieden alle Verträge mit fremden Ländern in denen Drow leben oder gar regieren zu beenden. Reine Vorsicht. Da ich aber über Dinge des Reiches nicht genauer rede wenn ich zu viele Ohren vermute oder gar sehe, dann mach ich es auf meine Art und weise und die ist wie du ja weist meist nicht sonderlich zimperlich. Es hat weniger mit Ry`Kah oder Tha`Risha zu tun. Es sind mehr verschiedene Entwicklungen und Gerüchte die mich beunruhigen. Da ich aber auf jeden Fall einen offenen Krieg vermeiden mag, werden wir es so machen wie ich es befehle." Der Heermeister machte eine kurze Pause , atmete schwer und sprach weiter... "Also folgende Aufgaben! Bereite alles für einen schnellen Abzug vor. Lasse nichts zurück was mit dem Reich zu tun hat. Wolgar kommt in Sicherheitsverwarung und bekommt Kontaktverbot zu allen nicht Ner`Zuhlern. Ich will nicht das hier irgendwas passiert was ich nicht kontrollieren kann."
Barr'Estan hatte mit ernster Miene zugehört. Dann meinte er: "Das lässt alles natürlich in einem ganz anderen Licht erscheinen. Ich muss zugeben, dass ich Euer Handeln nicht nachvollziehen konnte, habe mir allerdings gedacht, dass Ihr Eure Gründe habt." Er grübelte für einen Moment. Dann sagte er: "Ich habe das Gefühl, keinen Schritt tun zu können, ohne, dass nicht gleich ganz Sel'Tac Zil Bescheid weiß. Egal, was für Vorbereitungen ich treffe, es wird nicht unbemerkt bleiben, Heermeister. Ich weiß, wie ich es anstelle, dass alles auf einmal abläuft und fertig ist, jedoch kann ich nicht garantieren, dass wir unbehelligt bleiben. Soll ich dennoch nach bestem Wissen vorgehen und alles veranlassen?" Er sah den Heermeister an.
Hätte Barr'Estan gewusst, wie sehr der Befehl Tichondrius' in Bezug auf Wolfgar Ry'Kah und Tha'Rishas Wunsch entsprach, seine Zweifel wären verflogen... zumal die Anweisungen an die Soldaten beinhalteten, hinsichtlich des Druchii genau in diese Richtung zu wirken... Der Brief, den Tha'Risha an Tichondrius geschrieben hatte, sagte alles. Würde der Heermeister nur etwas mehr Vertrauen zu seinem Krieger haben...