"Sagen wir mal so, es gibt höhere Ziele, bei denen man schon mal die ein oder andere persönliche Differenz außen vor lässt." Sie lächelte. "Und da wir gerade von anderen Drow-Häusern sprechen. Meine Informanten haben mir berichtet, dass der Fearn des Hauses Zress, Xaphay, nicht länger unter den Lebenden weilt. Das dürfte auch für Ner'Zuhl von Interesse sein. Es ist beeindruckend, was man alles erfahren kann, wenn man nur die richtigen Leute fragt." Sie grinste und zwinkerte Barr'Estan zu. "Aber wie kann man sich bitte freiwillig mit Skaven abgeben?" Sie schüttelte den Kopf.
"Nun, da muss ich dir beipflichten. Wenn es um Diplomatie zwischen dem eigenen Volk und einem anderen geht, haben persönliche Interessen hintenan zu stehen. Und was sagst du? Xaphay ist tot? Ich habe diesen Namen schon gehört, glaube ich. Allerdings habe ich mich mit den Drow-Häusern nicht beschäftigt, da dass die Sache unseres Heermeisters oder des obersten Diplomaten war." Barr'Estan sah sich im Speisesaal um und verschaffte sich einen Überblick über alle anwesenden Gäste. Eine Angewohnheit, die ihm selbst schon das Leben gerettet hatte und auch sonst sehr nützlich war. Dann sah er wieder zu Tha'Risha: "Nun...der Reichskanzler gibt sich ja nicht freiwillig mit den Scaven ab. Er wird von seinem beschränkten Geist dazu gezwungen." Er zwinkerte Tha'Risha zu.
Es wurde Aufgetischt, die Dinner brachten einen großen Korb mit früchten und der Tisch wurde eingedeckt. Nach dem alles an seinem Platz war brachte man Brot und Butter dazu Salz.
Nachdem der Diener wieder die Tür schloss fragte Alissa ihn leise, wer denn alles da wäre. Als der Diener sie unterichtete, dass der Heermeister, Barr'Estan, die Jallil, die Yathtalar und einige andere anwesend waren, stutzte Alissa beklommen. Sie hasste Ansammlungen und der Heermeister allein war ihr schon mehr als genug. Sie fürchtete sich vor ihm und vor Schattenklinge, wenn sie sich in seiner Gegenwart nicht anständig benahm. Sie klopfte sich die Kleidung gut ab und sah den Diener im Augenwinkel nur lüstern grinsen. Sie drehte sich schnell zu ihm um und fragte: "Kann ich so gehen?" Der Diener fühlte sich etwas ertappt, errötete und meinte nur: "Ja Herrin, ihr seht fabelhaft aus." 'Schmeichler', dachte sie nur und öffnete die Tür zum Speisesaal und schloss sie hinter sich. Alissa wollte garnicht sortieren wer wo saß, sondern ging direkt zu ihrem Herrn und knickste vor ihm. Leise flüsterte sie: "Verzeiht mir, dass ich erst so spät erscheine, Tristan hatte einen Unfall, was sein Gedächnis angeht und Nermon versucht ihm wieder auf die Sprünge zu helfen. Sie werden zu eurem Haus nachkommen. Meiner Schwester geht es gut, sie war in den Gärten zum Zeitpunkt des Giftes im Tempel Archimondes."
Schattenklinge sagte " Gift im Tempel !? so so hattet ihr da ein kleines Problem? ich würde euch ja meine Hilfe anbieten aber da ich weiß das ihr ableht lass ich es gleich. Ich hoffe es gab keine Toten ? Schattenklinge versuchte ein betroffenes Gesicht zu machen.
"Xaphay war dieser große Fearn, Bart, selbst für einen Drow mehr als arrogant. Du hast ihn in Khazul'Mar gesehen." Sie unterbrach, als Alissa hereinkam. Ein leichtes Grinsen konnte sie nicht verhindern, das in dem Augenblick erstarb, als Wolfgar sprach. "Es ist schön, dass du weißt, wie ich reagieren würde. Hast du deine Fähigkeiten um die Gabe der Vorraussicht erweitert?" Es lag offener Spott in ihren Worten.
Nein aber du bist berechenbar. Schattenklinge lächelte und sagte weiter berechenbar wie ein offenes Buch meine liebe, und nein ich habe damit nichts zu tun wenn dich dieser gedanke plagen sollte.
Alissa wusste nicht genau was sie machen sollte. Auf der linken Seite neben Schattenklinge war ein Platz frei, dem Gegenüber hatte Tichondrius Platz genommen und sie wandt sich innerlich dort platz zu nehmen. Dennoch nahm sie dort Platz. Sie schloss kurz die Augen, erinnerte sich an ihre Familie. Als sie alle an einem Tisch saßen. Dort war eine entspanntere Atmosphäre und man saß nicht mit seinen Feinden an einem Tisch. Sie öffnete die Augen wieder, mied Tichondrius Blicke aber. Nun sah sie sich auch um, wer sonst wo saß.
Beruhige dich du wirst mich nach diesem Abend nicht mehr ertragen müssen, ich habe beschlossen das es Zeit wird weiter zu ziehen und werden ein Neues Haus in der Goldenen Stadt beziehen. Ich hoffe doch sehr das ihr mich besucht in meinem Neun Haus.
Barr'Estan lauschte stirnrunzelnd dem Austausch an Feindseligkeiten zwischen Wolfgar und Tha'Risha. Dann winkte er T'Nerass, der unbeweglich hinter ihm stand zu sich heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Alissa beobachtete Barr'Estan. Sie erinnerte sich an ihre letzte Begegnung in Ner'Zuhl. Der Tischdiener unterbrach ihre Gedanken, als er auch ihr etwas Rotwein einschenkte. Alissa lächelte den Diener dankbar an. Sie verstand sich schon immer gut mit den Hausangestellten.
Schattenklinge griff mit der linken Hand nach einem Apfel in der rechten hatte er plötzlich wie durch Zauberrei einen Dolch in der Hand, er teilte den Apfel und gab Alissa die eine Hälfte dabei verschwand der Dolch wieder so schnell wie er erschienen war.