Als Lukarde zurückkam, wirkte sie um Jahre älter. Schweigend ging sie an der Tür des Kaminzimmers vorbei und dann nach oben. Man hörte ihre Schritte im Zimmer - sie schien umherzugehen...
Sie hörte das leise tapsen. Legte das Buch auf die Seite udn tapte zur Türe, wo sie hinaus schaute und den Flur entlang. Bis zur Mitternachstmesse war es noch ein bischen. Sie sah wie etwas weißes um die Ekce ging und lief dann leise hinter herum um eben jene herum zu spinzen. "Schwester Lukarde?" fragte sie leise.
Da die Tür zu Lukardes Zimmer nur angelehnt war, konnte Julyenn hineinsehen. Lukarde blieb stehen und sah ihr schweigend entgegen. Die Ordensschwester war... am packen.
Julyenns Blick wurde traurig, Aidan würde wieder traurig werden wenn sie ging. "warum.. packst du schon wieder? ich mein ihr.. ihr seit heute erst angekommen?!"
"Im Morgengrauen werde ich... meine Pilgerfahrt antreten." sagte sie leise. Es war offensichtlich, dass sie das nciht geplant hatte. Das, was Lukarde zusammengetragen hatte, waren einfache Kleidungsstücke, schlicht und ohne Zierat. In einer offenen Schatulle lag ein Silbercollier mit roten Steinen, zwei edle Ringe und eine schwere Silberkette, die an eine Amtskette erinnerte. Ebeso eine handvoll Silbermünzen und ein paar Kupferstücke. Der edle Wappenrock lag zusammengefaltet auf dem Stuhl, genauso wie die warme Reithose, nur der helle Mantel lag auf dem Bett und ein paar kleine Gürteltaschen, eine Rolle mit Besteck, Schale, ein kleiner Holzteller und eine leere, einfache Tasche, sowie ihr Buch. DAs würde alles sein.
Julyenn schmiegte sich an den holzrahmen. Aidan wird traurig sein." sagte sie leise. "er war immer sehr traurig wenn er hier war. Er war sehr erleichtert als er Euch sah und wusste das ihr wieder gekommen seit und..."
"Er erzählte davon das ihr und er viel miteinander erlebt habt. Aber er hat die Hoffnung nicht ganz aufgegeben gehabt. Jeden Tag war er hier und hat für Euch gebetet."
Lukarde lächelte kurz und sehr müde. "Ja, es gibt etwas, dass uns sehr verbindet." Dann begann sie, die wenigen Sachen langsam in die Tasche zu packen. "Ich werde nicht an der Messe teilnehmen. Aber Du solltest sie nicht versäumen..."
"Meine Aufgabe lautet jetzt anders. Die Teilnahme ist mir verwehrt, Schwester. Ich habe meine Seele zu läutern und werde darum vorerst aus dem Leben des Ordens ausscheiden." Ihre Stimme klang neutral, als sie das sagte, aber in ihren Augen stand Schmerz.
"Ich habe Dinge gesehen und getan, oder tun müssen, die nicht gut für mich waren. Diese Reise war eine schwere Belastung für meine Seele. Und um mein Gleichgewicht wieder herzustellen, mich zu läutern und die Reinheit von Glauben, Seele und Herz wieder herzustellen, werde ich eine Pilgerreise antreten. In der Frühe im morgengrauen werde ich das Ordenshaus verlassen. Ich werde ein 'Buch der Aufgaben' erhalten, welches ich zu bewältigen habe, bevor ich hierher zurückkehren darf." Sie machte eine Pause. "Wer mich begleiten möchte, dem steht es frei, das zu tun." Dann senkte sie in Schmerz und Schuld den Blick.
"Nicht an der Mitternachtsmesse. Sie ist das heiligste dieses Ortes, Julyenn. Ich bin ausgeschlossen, bis die Aufgaben erledigt sind. Zur Zeit bin ich unrein, wie ein paar dreckige Stiefel auf einem weißen Laken..."