Der Wind stand gut an jenem Tag und das Handelsschiff kam gut voran. Amira stand an Deck des Schiffes vorn im Bug uns blickt auf die grossen Tore von Neu Igraine. Zu Hause. Ob man sie und Viktor bereits erwartete? Es war ihnen unterwegs leider nicht gelungen eine Nachricht abzusetzen, die vor ihnen selbst angekommen wäre. Ob es den anderen gut ging? Wie war die Reise nach Xant verlaufen? Hatte Kyrillas' Bein sich endlich richtig gebessert? War Sirgal wieder mit zurückgekehrt? Ging es Falk gut? Beim letzten Gedanken, tastet die Frau nach dem Anhänger, welcher sorgsam unter ihrer Kleidung verborgen war und ein Lächeln stahl sich über ihr Gesicht. Zu Hause... Amira's Augen suchten die Küstenlinie ab. Alles scheint so zu sein, wie sie es verlassen hatten. Soeben wurde begonnen die Tore zu öffnen und die Geräusche dessen trug der Wind an ihr Ohr. Zugegeben, sie sah nicht ganz so erbärmlich aus, wie sonst nach einer Seereise, trotzdem war ihr schlecht, als hätte sie etwas Falsches zu sich genommen. So beschliesst Amira, sich wieder in die Koje zu begeben, in der man sie und Viktor untergebracht hatte. Auf dem Weg dorthin, liess sie die Schultern kreisen und nimmt Haube sowie Augenklappe ab- eine Maske war nun nicht mehr nötig. Sofort griff der Wind nach ihrem Haar und brachte es kräftig durcheinander, aber das störte Amira nicht sonderlich- zumal sie sowieso shon beschlossen hatte so bald als möglich nach dem Anlegen im nächsten Badehaus zu verschwinden. Langsam kam sie die Holztreppe hinunter und öffnete schliesslich die Tür zu ihrer Koje. "Wir sind da.", murmelt sie mit blassem Gesicht vor sich hin, während sie sich in ihre Hängematte verfrachtet, "Bitte sag' mir bescheid, wenn wir im Hafen angelegt haben." Viktor kannte sie inzwischen lang genug, dass er wusste, dass Amira bei dem Geschaukel ein simples 'Ablegen-und-Augen-schliessen' oft ganz gut half...
Als sie Allister nicht antrifft, bleibt Sirgal eine Weile an einem erhöhten Punkt stehen und sieht über die kleine Stadt. Alles, was sich zugetragen hatte, zeigte nun seine Folgen. Sie hatte das Bild nur zu gut in Erinnerung, was sie durch das Tor gesehen hatte. Die zerstörte Stadtmauer, die Toten - die einmarschierenden Truppen, die nichts aufzuhalten schien... Ihre Phantasie spielt ihr einen Streich, als sie Rauch über Neu Igraine sieht und Schüsse zu hören glaubt. Sirgal streicht sich durch das Gesicht. "Nicht nier - bitte nicht hier." sagt sie leise zu sich selbst.
Mehrere taktische Trupps Langschützen stehen auf den Landungs stegen. Die waffen im anschlag die trupps sind angespannt sichtlich nervös. Das schiff wird vertäut und Dann wird gewartet.
"Mach ich:" antwortet Viktor und schreite dann aus der Kaiute und hoch an Deck. Um der Manschaft nicht im Weg zu sein stellt er sich ganz voren in den Bug und beobachtet wie Neu Igrain immer näher kommt. Er trug bequeme Reiskleidung und war froh das er nicht mehr so tun musste als wäre er Adligenblutes, auch wenn er sich an manche Dinge gewöhnen könnte...
Langsam fährt das Schiff in den Hafen ein und Viktor wundert sich etwas, da es sehr viel geschäftiger aussieht als zu dem Zeitpunkt als sie alle Aufgebrochen sind.
Unter Deck hing Amira ihren Gedanken nach und versuchte das Geschaukel und ihren rebellierenden Magen zu es ging zu ignorieren- sie war zwar ansonsten relativ robust, aber alles andere als seefest. Sich zu einer gleichmässigen Atmung zwingend hatte sie die Augen geschlossen und rief sich einen Liedtext vor Augen, den sie noch üben wollte. Das war die beste Ablenkung, die sie sich wünschen konnte. Sie ahnte nicht, was sich im Hafen abspielte. Wusste nichts von all den Geschehnissen, die sich während ihrer Abwesenheit ereignet hatten- primär war sie nur froh, dass sie und Viktor unbehelligt und mit heiler Haut aus Dascon verschwinden konnten...
Im Gegensatz zu Sirgal, die der Stadt den Rücken kehrt und weiter sucht, strebt ein anderer dem Hafen zu. Falk weiß sehr genau, welches Schiff da grade vertäut wird. ALs Zivilist muß er sich jedoch im Hintergrund halten. Unruhig wartet er ab, rechnet mit Allem...
Sirgal verließ die Feste und ging in Richtung des Tores weiter. 'Warum solche Bilder?' grübelt sie. 'Muß ich allister davon berichten? Ich bin doch keine Seherin. Mir spielt nur die Phantasie einen Streich...' solche Gedanken beschäftigen sie auf ihrem Weg. Vielleicht wusste Traz, wo Allister war.
Viktor sieht die Langschützen und damit ist für ihn restlos Klar das irgendetwas vorgefallen ist. Er wendet sich vom Bug ab und beeilt sich in die Kabine zu kommen in der er und Amira untergekommen sind. Er greift in den Schrank und holt sein Gepäck herraus und wühlt darin rum bis er zu unterst wo er sie versteckt hatte seine Pistolen mit dem Gürtel findet, er schnallt sich diese um. "Amira wir sind da und werden vertäut." ruft er Amira zu und packt sein Gepäck und eilt zurück an Deck.
In den Hallen daneben sind weitere Trupps zu sehen die an seilen hin und herschwingen. Die Uniformen waren geleichtert worden, keine Mäntel. keine Standartisierten helme. Entermesser und Pistolen. mann hört das Brüllen einiger Serganten und einer der dabei heraussticht. markant laut und schlecht gelaunt.
"Los los los Ihr elenden Schwestern,los bewegt euch!"
Sirgal tritt vorsichtig zum Tor, denn auch hier war die Bewachung alles andere, als simpel. "Draf ich den Ehrwürdigen Traz aufsuchen?" fragt sie höflich. "Ich bin auf der Suche nach dem Gouverneur."
"Ich komm' gleich nach.", erwiedert Amira nuschelnd- auch wenn das Wasser im Hafen viel ruhiger war; ihren Magen interessierte das nicht im Geringsten. Viktor's 'Hektik' ging an ihr vorbei. Schliesslich erhebt sie sich und schultert ihren verschnürten Fellrucksack. Sie lässt sich Zeit. Auf dem Weg nach oben, hebt sie gewohnheitsmässig den Saum ihres Kleides an, damit sie nicht darauf trat. "Du landest als erstes gleich wieder im Schrank.", murmelt sie dabei vor sich hin und freute sich auf ihre Hosen und Stiefel. Amira tritt wieder ins Tageslicht. Vom Steg aus würde man sie noch nicht sehen können, doch die Geräusche, die von dort kamen, verhiessen nichts Gutes. Eine seltsame Atmosphäre lag über Igraine. Irgendwas war nicht in Ordnung. Nun von Unruhe getrieben, tritt sie als Letzte an die Reeling und sieht sich um. "Was im Namen der neun Höllen...", murmelt sie stirnrunzelnd, als sie das 'Empfangskomitee' realisiert. "Hast Du eine Ahnung, was hier los ist?", raunt sie Viktor zu, neben dem sie Aufstellung genommen hatte. Augenscheinlich trägt sie keine Waffen, doch Amira hatte für den Fall der Fälle insgesammt drei Klingen in Reichweite 'verstaut'...
Falk war unruhig geworden, als er nur Viktor erspäht. Als dann schließlich Amira neben ihn tritt, atmet er hörbar aus und schließt kurz die AUgen. Wie sehr war er dieser Frau verfallen...
Sirgal hebt die Brauen. "Schach? Nur wenig. Ich lasse mir nie genug Zeit dafür... Darf ich?"
Mit einem Kopfnicken den Gruß erwiedernd, tritt Sirgal an der Wache vorbei und geht hinunter in den Korridor, wendet sich wie vor ein paar Tagen schon einmal nach rechts zu den Mannschaftsquartieren und dem Aufenthaltsraum. Dort in der Tür bleibt sie stehen und sieht sich um...
Falk, mit hochgeschlagenem Mantel im Schatten einer Halle stehend, vergräbt sie Fäuste tief in den Taschen. Er kann nur warten.