"Falls ich hier gleich doch eine dritte Hand brauche, tauchen Sie Ihre vorher in die Schüssel, bevor Sie hier was anfassen.", lautet die kurze Anweisung und ein kurzes Kopfnicken auf die soeben bereitgestellte Schale, welche einen beissenden Geruch nach Wundalkohol verströmte. Präzise arbeitet Lucy mit Skalpell und Pinzette, bis die Naht wieder gelöst ist- beinahe augenblicklich quillt noch mehr Blut hervor. Nach kurzem Nachsehen ruft sie nach Claire. "Claire! Feuerschale und kleines Eisen!" Und ähnlich wie am Abend zuvor. "Carter. Bericht." Der Puls 'rattert' schwach wie ein Motor mit Aussetzern, die Atmung ist unverändert wenig und flach.
"Carter. Nehmen Sie den Griff und sachte auseinanderziehen- erst die Hand in die Schüssel.", kommt eine weitere Anweisung nach kurzer Zeit. Lucy hatte zwei Wundhaken plaziert, von denen die den einen selbst hielt und den anderen Fox zugedacht hatte. "Claire. Tupfer." Claire tat wie geheissen und reinigte zuerst ihre eine Hand die nicht die kleine Kohleschüssel hielt in der Schale, um dann mittels sauberem Tupfer das Blut zumindest etwas wegzubekommen. Lucy flucht Unverständliches, als kurz darauf noch mehr Blut kommt...
Fox säubert die eine Hand gründlich, schiebt auf dem Bett den eigenen Verband so weit zurück, dass zumindest die Finger frei sind und legt die dann an Pips Hals. Mit der anderen nimmt sie den Haken und denkt sich: 'Pip, halt das aus... es wird besser werden. Und Du lässt mich diese Sauerei nicht machen, wei Du mich ärgern willst, oder? Lass mich nciht allein.'
"Claire. Tupfer- ich kann so nichts sehen.", kommt es erneut von Lucy während sie nach dem 'kleinen Eisen' greift. Die Spitze glüht schon beinahe weisslich. "Carter. Bericht." Die Atmung sollte sie unverändert vorfinden. Der Puls hielt sich hartnäckig, auch wenn die Aussetzer beunruhigend waren...
"Dann eben auf die harte Tour...", murmelt Wilcox vor sich hin, während sie mit dem Eisen präzise zu einem bestimmten Punkt in die Tiefe ging. Es zischte ein wenig und ein leichter Geruch von verbranntem Fleisch machte sich breit.
Das Geräusch war schon schlimm, doch der Geruch rief böse Bilder in Fox wach - Hell, heiß - und nicht enden wollender Schmerz, bevor die gnädige Dunkelheit kam. Ihr wurde schlecht. Fox wandte den Kopf ab, blieb aber genau da, wo sie war, bewegte den Haken keinen Millimeter - bis auf die tatsache, dass sie sich hinsetzte... kreidebleich.
"Kippen Sie mir jetzt bloss nicht aus den Latschen, Carter.", kommt es konzentriert klingend von Lucy, "Bin gleich fertig...Bericht." Die Atmung hält sich in Grenzen, doch der Puls schien Achterbahn zu fahren- ein paar schnelle, jedoch schwache, Schläge und dann wieder Aussetzer...
Lucy nahm es zur Kenntnis. "Claire. Feuerschale weg und eine von den Grünen.", lautet die knappe Anweisung, während sie das Kautereisen wieder in das kleine Kohlebecken legt, um dann ihren Wundhaken zu entfernen, "Carter, Sie können jetzt loslassen- ich mache ihn wieder zu." Claire verabreicht Pip derweil den grünlichen Inhalt einer kleinen Phiole- Tropfen für Tropfen lässt sie das Gebräu in seine Kehle rinnen.
Lucy legt auch diesen, wie das Skalpell und die Pinzette zuvor, bei Seite und beginnt nach einer erneuten Säuberung mit dem Vernähen. "Carter. Bericht." Die Atmung war halbwegs stabil und der Puls rattert immer noch wie blöd- jetzt allerdings langsam wieder kräftiger werdend.
Nach ein paar Minuten ist Lucy mit ihrer Arbeit fertig und deckt die Wunden wieder ab. Auf einen festen Verband verzichtet sie für's erste- zum Einen für den Fall, dass sie nochmal ran musste und zum Anderen weil sie Pip zu sehr hätte bewegen müssen, um die Bandage um ihn rumzubekommen. "Danke, Claire." Auf einen Wink hin räumt die Frau den Rest weg und macht sie wieder davon. Wilcox wendet sich nun wieder Pip zu. Mit geschlossenen Augen fühlt sie nach Puls und Atmung und horcht auf jede noch so winzige Veränderung. "Er hat es sich wohl anders überlegt- er kommt zurück.", meint sie nach einer Weile, "Das war verdammt knapp." Sie mustert Carter. "Schlecht?", fragt sie und glaubt die Ursache bereits zu kennen- zumindest einen Teil davon, "Nicht jeder verträgt den Geruch von verbranntem Gewebe..."