Matt grinsend versuchte sie ihm den kopf zuzudrehen, gab es jedoch schnell auf. "Ja, schon eine Weile... konnt mich aber nicht... bewegen oder reden. Blödes Gefühl. Wie geht es Dir, Pip?"
"Die Suppe schmeckt heute nicht mal halb so gut wie sonst.", antwortet er nach mehrmaligem Räuspern, wobei das Lächeln jedoch auch so zu hören war, "Aber jetzt gerade?...Geht es mir viel besser." Fox würde hören, wie etwas auf dem Nachttischchen abgestellt würde und dann das Knarren des Bettes neben ihr.
"Zu spät.", lächelt Pip leise, als er sich wieder zu ihr setzt, "Ich hatte zwar Order mich wieder hinzulegen, aber es war nie die Rede davon, wie lang das sein soll- und solang mir nicht duselig wird, werde ich einen Teufel tun und wieder da rüber gehen." Sanft streichelt er über ihre Hand. "Wie fühlst Du Dich? Soll ich Miss Lucy holen gehen?"
"Völlig... ausgelutscht. Das Auge tut weh. Irgendwie hinten im Kopf. Ich weiß nicht... irgendwie... sonderbar. Fühlt sich an, wie kein Fleisch mehr auf den knochen." Ihr Sprechen war kaum mehr als ein Hauch, leise und kraftlos.
Wenn sie wüsste, das sie mit der Einschätzung zum Teil garnicht so falsch lag... Wieder sanftes Streicheln von Seiten Pip's. "Bevor ich Lucy holen gehe, hast Du Durst?", fragt er sanft.
Wieder ein kurzes Herumräumen und dann ein leises Plätschern, ehe er diesmal von der anderen Seite her an sie herankam und neben dem Bett abkniete, damit er eine bessere Höhe hatte. Den Becher hielt Pip mit dem genähten Arm, damit er den heilen frei hatte, um Fox vorsichtig zu stüzen. "So...ganz sachte...schön langsam...", sprach er leise, während er vorsichtig den Becher an ihre Lippen führte, damit sie etwas trinken konnte. Innerlich biss er die Zähne zusammen- das Ziehen in den Nähten im Brustkorb war fies.
Langsam und vorsichtig ging Pip mit der Bewegung mit, damit Fox wieder bequem liegen konnte, als sie fertig war. "Möchtest Du noch einen?", fragt er leise und lächelt dabei sanft.
"Ruh' Dich aus...ich bin gleich zurück.", raunt er Fox leise in's Ohr, wobei seine Wange die ihre beinahe berührte.
Sie würde das Rascheln von seiner Kleidung hören und das Klappern des Gefässes, als Pip wieder aufsteht und den Becher auf das Tischchen zurückstellt. Gut, dass sie sein Gesicht dabei nicht sehen konnte- das Herunterbeugen eben, war ne blöde Idee gewesen; es zwackte wieder mehr als vorher und ein feiner Schweissfilm bildete sich auf Pip's Stirn, als er den Raum verliess, um Lucy zu suchen.
Sie hätte ger die Hand gehoben, ihn berührt, den Kopf zu ihm gedreht, aber nichts davon war möglich. Sie konnte ihm nicht einmal sagen, dass er grade jetzt nicht gehen sollte...
So war sie der Attacke die kam, hilflos ausgeliefert. Fox hatte keine Kraft, sich zur Seite zu drehen - so kam außer einem erstickten Geräusch kein Laut aus ihrer Kehle, als die Luft zu knapp wurde.
Sie lag still und reglos, ein feuchter Film auf der Wange, ein gelblicher Fleck im Kissen. Kein Atem. Kaum noch ein Herzschlag...
"Ja, sie ist wach.", hörte man draussen auf dem Gang Pip's Stimme, wie sie sich näherte, "Sie hatte Durst und ich habe ihr einen kleinen Becher Wasser gege..." Das letzte Wort blieb Pip schlichtweg im Halse stecken, als er als Erstes das Zimmer betrat und Fox reglos da liegen sah. Mit zwei schnellen Schritten ist er am Bett und kniet ab. "W-Was ist mit ihr?!", fragt er alarmiert- auch wenn der kalte Schauer, der ihm gerade über den Rücken lief, ihm praktisch alles verriet, was er wissen musste. "Jenkins! Raus!", weisst Lucy ihn knapp an und dreht- eigentlich war es mehr ein Zerren- Fox' Kopf auf die Seite, sodass zum Einen die Wunde nicht vollgesaut würde und zum anderen, sie ihr den Mund ausräumen konnte, "CLAIRE ZU MIR!" Die kam auch gleich in den Raum gewetzt und schiebt bestimmt Pip zur Seite. "Atemstillstand- wie ist der Puls?", kam es knapp von Lucy und Pip wurde blass. "Kaum vorhanden.", kommt die schnelle Antwort von der Frau. Pip steht wie versteinert daneben. "...Nein...", haucht er tonlos und schüttelt fahrig den Kopf, "...Das darf nicht sein...Oh Morrow...bitte nicht..."
An Pips rechter Seite entstand eine Kühle, wie von einem Lufthauch, ein Gefühl, als lege ihm jemand die Hand auf die Schulter und drücke ihn sanft aber bestimmt zu seinem Bett zurück. Die Gewissheit, als hätte jemand gesagt: 'Setz Dich. Alles ist so, wie es sein muss.'
Pip hatte Fox nur Wasser gegeben - und sie hatte sehr lange nichts gegessen. Alles war so, wie es sein musste. Als Lucy ihr den Kopf zur Seite drehte, entleerte sich nur klares Wasser aus Fox Mund.