Unwillkürlich reibt er sich mit der unverletzten Linken über den rechten Oberarm, als es plötzlich kühl wurde. Unfähig die Augen von ihr zu nehmen, starrte er weiter auf die reglose Fox und es war beinahe so, als würde sich eine kalte Hand um sein Herz legen und langsam zudrücken. Pip stand schlichtweg unter Schock. Es war alles so unwirklich, was sich gerade vor seinen Augen abspielte. Er hatte doch gerade noch mit ihr gesprochen. Das konnte doch nicht sein...
Lucy nimmt das Kissen weg, damit Fox ganz flach lag und horcht ein paar Sekunden auf Carter, ob sie vielleicht wieder von allein das Atmen anfangen würde. "Claire. Puls.", fordert sie an.
Selbst wenn neben Pip ein ganzes Arsenal hochgegangen wäre, hätte er es im Moment nicht wahrgenommen. Er zittert plötzlich, als würde er frieren. Der Blick ging irgendwie ins Leere. Im ersten Moment begriff er nicht, was gerade geschah, als Carter's Körper sich mit einem Mal wieder aufbäumte und sie nach Luft rang.
Claire machte, trotz ihrer Erfahrung in diesen Dingen, beinahe eine Satz nach hinten, als Fox sich plötzlich wieder regte. EInzig Lucy behielt die Nerven. "Carter! Können Sie mich hören?! Sehen sie mich an!", fordert sie deutlich und drückt dabei Fox' heiles Handgelenk, "Claire. Wie ist ihr Puls." Rasch fanden deren Finger die Stelle am Handgelenk...
Pip atmet zitternd und sank nach einem taumeligen Schritt auf die Knie. Wie ein nasser Sack blieb er halb hinter Claire hocken, den Blick nach wie vor auf Fox gerichtet, dabei den Kloss in seiner Kehle niederkämpfend.
"Carter! Ruhig!", versucht Lucy offenbar erfolglos zu ihr durchzudringen, "Es ist alles in Ordnung!"
Das Geräusch, mit dem sie nach Luft ringt, gleicht einem Schrei. Fox hört sich selbst, ist sich sicher, dass sie damit aufhören sollte, aber sie hat keinerlei Einfluss auf die Gewalt, mit der ihr Körper nach der rettenden Luft verlangt. Nach einer scheinbar endlosen Zeit, die nur vier oder fünf der gequälten Atemzüge umfasste, ihr aber wie eine Ewigkeit vorkam, ebbte die Qual in ein erschüttertes, kraftloses Weinen ab.
Dieses seltsame Gefühl blieb und Pip konnte es nicht einordnen...Zu sehr nahm ihn das Geschehen gerade mit. "Bitte...", krächzte er leise, gerade zu kaum einem vernünftigen Ton fähig, "...Lassen Sie mich zu ihr..."
Claire reagiert und dreht sich zu Pip um, während Lucy Fox zu beruhigen versuchte. "Kommen Sie, Sir.", meint Claire und hilft Pip hoch, "Sie müssen zurück in's Bett." Doch der widersprach kopfschüttelnd. "Nein...ich muss zu ihr..." Auch wenn er gerade mächtig neben der Spur war und seine Knie weich waren und auch der Rest von ihm gehörig zitterte, so war er trotzdem um ein vielfaches stärker, als die untersetzte, zierliche Frau, die ihn gerade zurück auf sein Lager zu bugsieren versuchte. Schliesslich gibt Claire nach, einsehend, dass Pip andernfalls wohl kaum Ruhe geben würde. Ungeachtet dessen, was er sich wohl hinterher würde anhören müssen, kommt er mit taumeligen Schritten um das Bett herum und drängt Lucy kurzerhand bei Seite, sodass Fox nun ihm zugewandt war. Die Heilerin wollte gerade zu einem lautstarken Kommentar ansetzen, als sie es sich anders überlegt und Pip's Tun aufmerksam beobachtet. Dieser griff wie schon zuvor vorsichtig nach Fox' Hand und streichtelte sie sanft. Dunkle Augen suchen ihren Blick. "Ich bin hier...", flüstert er leise, "Fox...ich bin hier..."
Sie verflicht die Finger in seine, krümmt sich noch weiter zusammen, um mit dem Kopf in Reichweite seiner Hand zu kommen und schmiegt sich an sie. Immernoch atemlos und leicht nach Luft japsend kommt sie so aber zur Ruhe. Fox bringt keinen Ton heraus, doch ihre Tränen netzen seine Hände.
"Shshshh...ich bin da, Fox...", kommt es leise und mühsam beherrscht von Pip, der sich- sämtliches Ziehen dabei ignorierend- zu ihr hinbeugte und so sein Gesicht nah an ihres brachte. "Ich bin da...", flüstert er heiser, "...Ich geh' nicht wieder weg..."
Lucy winkt Claire zu sich, dass sie für Fox ein frisches Kissen bringen möge und geht erstmal auf Abstand, wobei sie am Fussende Aufstellung nimmt und abwartet.
"Aber... das... geht so... nicht", bringt sie abgehackt und flüsternd heraus. "Du... du musst auch... ruhen, Pip... viel.. zu früh... auf..." die letzten Worte sind kaum noch zu verstehen und enden in einem Hustenkrampf.
"Keine Sorge...", antwortet er leise und streicht behutsam mit einer Hand über ihren gekrümmten Rücken, als sie husten muss, "Ich pack' das schon...Du bist jetzt viel wichtiger, Fox." Er blickt kurz zu Lucy auf und diese macht entsprechende Gesten. "Ist Dir noch schlecht?.", fragt er mit beherrscht sanfter Stimme, "Hast Du Schmerzen?"
Lucy kommt sofort wieder heran, als Fox wegsackt und Pip greift schon automatisch nach ihrem Puls. "Fox?", kommt es mit schreckgeweiteten Augen von Pip.