"Gut.", nickte Lucy und löste mit ruhigen Bewegungen nun auch die letzten beiden Gurte, die Arme und Oberkörper in Position hielten. Inzwischen war der Helfer mit einem Krug Wasser nebst Becher wieder zurück. Die Heilerin nimmt beides entgegen, und reicht Fox das Trinkgefäss, nachdem sie es gefüllt hatte. Dabei macht sie sich ihre eigenen Gedanken. "Traumatisches Erlebnis- soviel steht fest.", geht es ihr durch den Kopf, "Nur was? Geriet sie mal in Gefangenschaft oder war sie irgendwann mal eingeklemmt und wehrlos gewesen? In Zukunft sollte ich wirklich darauf bestehen, dass man mir die Militärakten meiner Patienten aushändigt- das würde solch unschöne Zwischenfälle verhindern..." Lucy würde Carter nicht danach fragen. Nun wusste sie ja was passierte, wenn man Fox festband, von daher hätte sie Zeit, ob und wenn ja wann Carter mit der Sprache rausrückte.
Die Heilerin hält den Krug bereit, um den Becher bei Bedarf wieder füllen zu können. "Wieder besser?", fragt sie nach einer Weile mit ruhiger Stimme und schaut ihre Patientin forschend an- lügen wäre zwecklos.
"Sicher.", entgegnet die Heilerin und füllt den Becher erneut, um ihn dann an Fox zurückzugeben. In dem Krug, den sie mit sich führte, hatte mehr als 1 Liter Platz- für Nachschub wäre also gesorgt.
Aufmerksam beobachtete sie ihre Patientin und so fallen Lucy deren Schwierigkeiten sofort auf. "Wie fühlt es sich an?", fragt sie daher, als auch der zweite Becher geleert ist.
"Der Durst ist die Nachwirkung von dem 'K.O.-Mittelchen'.", erklärt Lucy und und prüft Carter's Pupillen und wie sie auf Lichteinfall reagieren, "Eigentlich meinte ich die Hand. Spannt es nicht zu sehr?"
"Kein Wunder, um ehrlich zu sein.", entgegnet Lucy, "Da gab es Einiges zu Flicken. Es wäre am Besten, wenn Sie die Hand die nächsten Tage überhaupt nicht gebrauchen, bzw. nur wenig- und wenn sehr vorsichtig- bewegen, damit es nicht versteift."
So ganz langsam dämmerte Fox, dass manihr wirklich nichts böses wollte und sie entspannte sich. "Das mit der hand ist mist. Ohne bin iach aufgeschmissen."
Lucy war die Ruhe selbst. "Das glaube ich gern.", entgegnet die Heilerin, "Mich hat mal ein Pferd in die Hand gebissen- ich konnte wochenlang kein Skalpell vernünftig halten, geschweige denn gebrauchen. Was ihre Verletzung betrifft, wird es auch einige Zeit brauchen, bis es vollständig wieder ganz ist. Zugegeben, ich hätte die Hand auch einfach abschneiden und durch eine Prothese ersetzen können, doch um ehrlich zu sein, dachte ich nicht, dass das in Ihrem Sinne gewesen wäre."
"Eben drum habe ich die Hand retten wollen- denn ohne vorheriges Einverständnis nehme ich grundsätzlich nichts ab, sofern es nicht lebensbedrohlich oder absolut nicht mehr zu retten ist.", entgegnet Lucy freundlich und legt Fox ermutigend eine Hand auf die Schulter, "Das wird schon wieder- die Chancen stehen recht gut."