"Ich liebe Dich auch, Fox.", entgegnet er, ehe er Seite an Seite mit ihr das Lazarett schweigend verliess und einer ungewissen Zukunft entgegen ging, "Und ich möchte, dass Du weisst, dass das auf ewig so bleiben wird...Komme was da wolle..."
Auf dem Weg nach draussen, verabschiedete Lucy sich ebenfalls von ihnen, ehe sie draussen von Charly und Blake in Empfang genommen werden. Beide Männer waren schweigsam und trotz des eigentlich schönen Wetters an jenem Tag, lag ein dunkler Schleier über der Szenerie.
Auf der Fahrt sah Fox immer wieder Pip, Blake und Charlie an. Es war ein Gefühl, als würde sie sie nie wiedersehen. Alles in ihr wollte Schreien, Aufbegehren - mitgehen. Doch was konnte sie schon tun?
Charly starrte nach einer Weile gedankenverloren aus dem Fenster und Blake hatte eine finstere abwesende Miene aufgesetzt. Pip sass direkt neben ihr und sein Arm berührte sie sacht- ein Gefühl, welches ihn bis zu ihrem Wiedersehen begleiten würde. Einerseits war er zutiefst betroffen, dass er sie ziehen lassen musste, doch andererseits war er froh, sie praktisch in Sicherheit zu wissen. Er sagte nichts, war in Gedanken jedoch die ganze Zeit bei ihr...
Fox Hände waren um ihr kleines Bündel gekrallt und sie bestand nur aus Anspannung. Die Knöchel ihrer Hände waren hell unter gespannter Haut und das Ruckeln des stählernen Kolosses machte es nicht besser. Jede Meile, die sie dem Ziel weiter entgegenbrachte, zerstörte etwas mehr von ihrem Vertrauen und schließlich war sie nur noch eine schiere Maske, etwas, das funktionierte. Kurz bevor der Zug zum Stehen kam, sagte sie mit harter, rauher Stimme: "Bitte, passt gut auf Euch auf. Ich will Euch nicht verlieren."
Blake und Charlie sahen sie an. "Wirst Du nicht.", antwortete der Grünäugige. "Pass' auf Dich auf, Fox.", kam es leise von Charly, ehe er aufstand und sie kurzerhand in die Arme schloss, was nach ihm auch Blake tat. Als sie schon aufgestanden war, kam auch Bewegung in Pip. Er trat auf sie zu und zog sie in eine feste Umarmung, wobei er ihr heimlich einen Zettel in die Manteltasche steckte- sie würde ihn spätestens dann finden, wenn sie nach ihren Pistazien griff. "Sei vorsichtig.", bat er sie leise, "Und denk' daran, ich bin immer bei Dir..." Dann kam der Moment in dem er sie freigeben musste. Mit ernstem Gesicht blickte er sie an, doch Liebe lag in seinen Augen; etwas, was Fox zweifelsfrei erkennen würde...
Es war ihr egal, was man in dem Moment dachte - sie streckte sich und küsste Pip. Dann drehte sie sich um, damit er nicht sah, wie sie um ihre Fassung rang, und trat zu ihrem Vorgesetzten und den bewaffneten Wachen, die sie mitnahmen und abführten.
Pip erwiederte den Kuss mit Hingabe und sah ihr dann traurig hinterher. Den Rest der Fahrt gab er nicht einen Ton von sich, sondern starrte nur still vor sich hin...
Auf dem Zettel, den er ihr zugestekct hatte, stand in noch einigermassen lesbarer Handschrift Folgendes...
Meine geliebte Fox,
Ich habe meine Schwester hier in Orven über die Situation informiert und auch über meine Pläne, Dir zu folgen, sobald man mich aus Caspia weglässt. Sofern es ihr möglich ist und man ihr den Zugang zu Dir gewährt, wird sie Dich vor Deiner Weiterreise zum Portal in zwei Tagen einen Tag lang mit in ihre Werkstatt nehmen. Ich hoffe, ich konnte Dir damit eine Freude machen...
Wenig später trat eine Frau in Arbeitsklamotten und ohne Rangabzeichen auf Fox zu. "Sind Sie Fox?", fragte sie mit ruhiger und ein wenig vertraut klingender Stimme und wenn sie aufblickt, sollte sie eine Frau vor sich haben, welche eine knappe Handbreit kleiner war, als sie selbst. Die gleichen Dunklen Augen wie bei Pip, ähnliche Gesichtszüge nur natürlich um ein Vielfaches femininer und dunkelbraune Haare mit Spuren von Silber darin.
"Ich bin Sarah- Sarah Jenkins.", entgegnet die Frau, hält Fox eine Hand entgegen und lächelt schief, "Dann sind Sie Diejenige, die meinem Bruder den Kopf verdreht hat."
Sarah begüsste sie trotzdem freundlich. "Es ist bereits alles arrangiert worden und wir hätten bis morgen Abend Zeit- Sie müssen nur noch zustimmen.", meint sie und legt den Kopf schief, "Es sei denn Sie haben doch kein Interesse daran eine Jackwerkstatt von innen zu sehen."
"Na dann los.", entgegnet die Frau ermutigend lächelnd und legt ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter, "Es ist schon in Ordnung- das ist machmal eben seine Art- immer für eine Überraschung gut."