RE: Haus des 'Wildhüters' - 23

Faris gehorchte Widerstandslos. Sie nahm still platz, hielt den Bllick immernoch gesenkt.

Izz'Dorl legte ihre Hand sanft in seinen Rücken und blieb dicht bei ihm, als er sich setzte.
"Oder sollen wir Euch eine Weile allein lassen?" fragte sie mit Blick auf Ril'Afay.

Er sah sie an und neigte ihr den Kopf zu. "Es geht schon, das hier istnicht direkt dienstlich...." dann sah er zu Faris. Ihr Wappenrock lag auf seinem Knie. Wieder sah er sie erst einfach nur an. "Was sollte das da eben hm?" fragte er leise und sanft.

Faris versteifte sich augenblicklich.
Dieses Thema hatte sie bereits einmal ihre Nerven gekostet und war in einem haltlosen Weinkrampf in den Armen Zarahs geendet.
Diesmal war Zarah, ihre Schwertschwester, nicht da...
Sie brachte keinen Ton heraus.

Er seufzte als Faris schwieg und griff sich an die NasenWurzel. "Weißt du das du eben alles verschlimmert hast?" er schüttelte den Kopf. "Ich versuche zu intervinieren an Tha'Risha irgendwie herann zu kommen um sie auf den Richtigen Weg zu bringen und du hast nichts besseres Vor als dich in das einzumengen und mich dazu zu nötigen sie eher zu verhaften als Nötig gewesen wäre." er seufzte schwer. "es wäre unter Umständen garnicht nötig gewesen..." er sah sie an und ließ die Hand von seiner Nase sinken. Seufzend stand er auf und hielt den Wappenrock in den Händen, trat an ihr vorbei und sah aus dem Fenster. Er streckte den Rücken durch und seine Gesichtszüge wurden kühl und hart.
"Du wirst dich in die Badegewölbe begeben und dich dort etwas abkühlen anschließend begibst du dich unverzüglich in die Heeresquartiere auf dein Zimmer. Wenn ich deinen Hintern irgendwo er wische wo er nicht hingehört... versohl ich ihn dir!" er sagte dies ruhig in einer tiefen tonlage, die etwas gequält klang und trat wieder neben sie. Er legte den Wappenrock ordentlich hin und legte ihn neben ihr auf den Tisch. "Und das hier..." er legte sachte und in einer bedächtigen Handbewegung seine Rechte hand flach auf den Rock, so als würde er einen schatz berühren. "...habe ich hoffentlich zum letzten mal bei dir gesehen!" sagte er ruhig aber mit einem Unterton der Bände sprach. "Man kann mich noch so oft 'alter Mann' nennen wie man will. Die kleine 'Geste' welche du gezeigt hast..." er schüttelte leicht den Kopf. "Hat mich tiefer verletzt als Tha'Rishas Worte." er behielt diesen Unterton bei. "dafür... und nur dafür ... drei Tage Stubenarrest... und anschleißend meldest du dich beim Stallmeißter und wirst ihm zur Hand gehen. in einer Woche von Heute an werde ich den Stall prüfen. Ist ein pferd nicht geputzt, oder ein Sattel nicht Sauber oder steht da etwas herum was da nicht hin gehört... " er ließ es offen, was kommen würde udn seufzte, er wusste nicht was er dann tun würde, warscheinlich nichts, aber er wusste das Faris die Arbeit bei den Pferden gern tun würde und drei Tage Stubenarrest, so hart das Wort auch klang, würden ausreichen damit die Wunde weitestgehend heilen konnte. "Während deien sArrestes bist du entweder, in den Heeresquartieren, bei einem Heiler, oder von mir aus auch im Stall...aber.. ich will dich die nächsten drei tage weder im Sattel oder irgednetwas erledigen sehen, das deine Wunde nicht verkraftet." er machte eine Pause zum Luftholen. "Danach sprechen wir beide uns wegen der Uhrsache deiner Strafe wieder und... denke hier drüber sehr genau nach." er hob die Hand sachte an und klopfte, mit der flachen Hand, behutsam auf den Wappenrock. "der bleibt solange hier." er blieb neben ihr stehen. "Möchtest du noch was sagen ode rmir etwas erklären?" fragte er noch.

Faris kochte.
Und nach seinem Versprecher erst recht.

Sie stand auf, als er zum Fenster ging - die Hände zu Fäusten geballt - und wollte auf der Stelle das Haus verlassen.
Ihre Augen waren fast schwarz, so sehr waren die Pupillen geweitet.

Sie fasste kaum hörbar vor Zorn zusammen:
"Na gut. Ich bin also Schuld, dass diese... dass Tha'Risha austickt. Fein. Wenn das so ist? Heeresquartiere? Badegewölbe?" sie stieß abfällig die Luft aus.
"Den Wappenrock - zum letzten Mal bei mir gesehen? Asanque. Und in den Stall - ja, die sind wenigstens immer ehrlich, aufrecht und wahrhaft. Sie würden sich nie verstellen oder falsch sein! Was soll ich erklären wollen? Ich bin doch nur ein Mensch. kanonenfutter - sonst nichts! Behaltet den Wappenrock. Was soll ich damit?"

Er seufzte schwer. "Faaaaris...." sagte er gequält. und war mit zwei Schritten hinter ihr, die Hand auf ihrer Schulter ruhend. Er dirigierte sie mit sanftem Druck herum, das er ihr in die Augen sehen konnte. Wie er sie ahnsah, war es der Blick eines zu tiefst verletzten Mannes,, dem Faris gerade einen Dolch in die Seele getrieben hatte und genau so klang er nun auch. Verletzt, nicht wütend, aber zutiefst verletzt. "Ich will nicht sehen das du den Wappenrock, das Symbol das du zu SelTac'Zil gehörst, derartig in den Dreck wirfst! ...du weißt genau das ich so nicht denke wie du es mir gerade vorwirfst... dafür solltest du mich nun schon lange genug kennen. Hätte ich sonst den Aufstand wegen Warzag geprobt? Murgnatz die Würde als Krieger zu sterben? oder mir verdammt noch eins Gedanken darum gemacht das du bei der Aktion Yaru aus dem Hexenkessel raus zu holen drauf gehst? ...mein leben da oben auf das Spiel gesetzt um Sirgal, eine Menschenfrau zu retten? Der Faden war Hauch Dünn Faris Für Sirgal und einen Alten Mann, auch ein Mensch, in Rente! ...hätte ich das verdammt noch eins? ...und glaubst du allen ernstes ich hätte einem Mensch das Leben der Heereskinder und das meiner Liebe, das meines ungeborgenen Kindes anvertraut, wenn ich so denken würde?" Er schüttelte den Kopf und ließ von ihr ab, drehte sich dem Tisch zu und stützte sich darauf. Was er nun sagte war sehr leise. "Wenn du glaubst, ich denke so, oder handle aus den Gründen, wenn du allen ernstes glaubst das ich Dich als Kanonenfutter betrachte..." er seufzte schwer, "... dann geh. Aber erwarte dann nicht von mir, das ich dir diese Worte die mich gerade aus deinem Mund mehr und härter treffen als Tha'Risha es je könnte, diesen Bruch mit mir, verzeihen werde."

Er war fertig mit der Welt. und schloss die Augen, lauschte ob sie ging oder ob sie blieb und Regte sich nicht.

Faris blieb stehen, mit hängenden Schultern und hängendem Kopf.
Sie sah zu Boden, Tränen in den Augen, sie aber nicht zuließ, dass sie liefen.

Er hatte nur eine Chance gehabt - die Soldatin noch tiefer zu verletzen, damit ihre Seele seine Verletzlichkeit spüren konnte.

Faris stand eine halbe Ewigkeit reglos, bis schließlich eine Träne auf den Boden fiel.
"Ich kann nicht mehr..." sagte sie leise.
"Erst Aun'Nar und Mindorl, die die Menschen nur um ihrer Leistung achten aber nicht, weil sie wertvoll sein könnten... Kanonenfutter eben. Dann Tha'Risha, für die ich mehr als einmal meinen Kopf hingehalten habe, sie aus Schwierigkeiten herausgehauen oder Sachen auf mich genommen habe. Auch für sie bin ich Nichts. Sie hat mir nie verziehen, das ich im Tempel mich gegen Ry'Kah wandte - hat nie akzeptiert, dass durch die Strafe der Ilharess und Ry'Kahs Vergebung mein Fehler beglichen sein sollte. Ich bin tot.
Nicht einmal jetzt kann ich Leben, ohne die, die es niemals verdient haben, zu verletzen und ihnen noch mehr Schaden zuzufügen..."
Sie war kaum zu hören, als sie sagte:
"Ich wusste nicht, dass Mugnaz tot ist." Sie brachte die Worte kaum über die Lippen. Es tat weh - denn sie hatte den Aelkri sehr gemocht.


Izz'Dorl hatte zugehört und sah betroffen von Triss zu Faris. Sie stellte sich zu ihrem Mann, ganz dicht, berührte ihn sacht mit der Schulter, jedoch fasste sie ihn nicht offen an. Wieder war sie die Ruhe und der Fels neben ihm, beständig, kraftvoll und ein Platz der Ruhe und Zuversicht.

Er richtete sich langsam auf und sah als erstes zu Izz'Dorl. Er tastete im verborgenen nach ihrer Hand und hielt sich erst einmal daran fest. dann seufzte er sehr still und leise ließ kurz den Kopfhängen, schloss die augen nocheinmal und öffnete sie als er sich aufrichtete. Langsam ließ er Izz'Dorls Hand los und drehte sich zu Faris um. Er sah sie langezeit schweigend an. "Komm her..." sagte er sanft.

Izz'Dorl ließ die Hand auf seinen Rücken gleiten, so, dass man sie nicht sehen konnte. Warm und Halt gebend ließ sie sie dort liegen. Es tat ihr so weh, ihn verletzt zu sehen, aber sie war klug genug, sich herauszuhalten. Dazu war Zeit, wenn sie allein waren.

Faris wollte nicht - sie konnte nicht... aber ihre Füße schienen anderer Meinung zu sein. Zögerns machte sie zwei kleine Schritte auf Triss zu.

Wieder seufzte er leise. Dann hob er die Hand und legte sie Faris auf die Schulter. Aber er sah sie einfach immer noch nur an. er wartette auf etwas, und er würde sie dazu nicht auffordern, das musste von ihr nun kommen.

Langsam hob sie den Blick, sah ihn aus dunklen, großen Augen an.
Schmerz sprach ebenso daraus, wie Verzweiflung.
Ihr Leben war erst so kurz gewesen, und so voller Fehler.
"Ich kann niemals... ungeschehen machen ... was ich gesagt oder getan habe." Sie senkte den Kopf wieder und schloss die Augen, bevor sie weitersprach.
"Straft mich - ich habe es nicht anders verdient."

Er schüttelte sanft den Kopf. "Die Strafe für das auf den Boden werfen des Wappenrockes kennst du....das ist meine Pflicht als SutRinos des Landes derartiges nicht zu dulden." er seufzte. "aber deine Worte... seit wann bestraft ein Freund einen anderen? Wie soll ich das bitte tun?"

Am liebsten hätte sie sich ihm wie einem Vater an die Brust geworfen und hemmungslos geweint, ihn um Vergebung angefleht...
Aber hier?
Als Menschenfrau unter Drow?
Als... Soldatin vor ihrem Vorgesetzten?
Wieder fiel eine Träne zu Boden, als sie wie von Schmerzen geplagt das Gesicht verzog.
"Uns'aa..." sie schluckte, konnte kaum sprechen.
"Jabbuk - usstan h'ros qualla dosst nelgetha...*"





* Herr, ich kann nicht Eure Vergebung erbitten...

Er sah kurz zu Izz'dorl und hoffte darauf das sie ihm das was er nun tun würde verzeihen können. Aber Faris würde zerbröseln wie Staub. er presste kurz entschuldigend die Lippen aufeinander wartette ihren Blick ab und trat den Letzten Schritt auf Faris zug, mit derm er dann ganz dich vor ihr Stand, Brust an Nase, die andere Hand ebenso auf ihre Schuter legte und den Kopf zu ihr herunter neigte. "Vel'bol t'yin, ka naut nindol?" sagte er sanft. Faris brauchte nur den Kopf nach vorne fallen zu lassen.

Er brach ihre Schale auf.
Ohne einen Laut begann sie zu zittern, rang nach Luft und gab dem Drang ein bisschen nach.
Sie lehnte die Stirn an seine Brust und sagte leise:
"Vergib mir... vergib mir meine Unzulänglichkeit, meine dummen Worte. Vergib mir, dass ich ausgerechnet Dich verletzt habe..."
Sie wollte nicht nachgeben... Nicht vor den Augen seiner Frau oder des Mädchens, das schon so viel älter war als sie.


Izz'Dorl konnte mit Triss Blick nichts anfangen. Sie ließ die hand in seinem Rücken sinken und beobachtete, was geschah.