"So müde, wie der ist, wird er ihm auch nichts tun." Rel'Nag ließ sich aus dem Sattel gleiten, hielt sich dabei wirklcih am Sattel fest und kam langsam auf die Füße. Er saß seit sechs Tagen im Sattel und spürte seine Beine kaum noch - und die Füße waren wie Eisklumpen. Er brauchte einen Moment, bis er sich aufrichtete, den Gurt löste und den Schimmel noch vor Ort vom Sattel befreite. Er legte sich das schwere Lederstück über den Arm, warf die dünn gewordene Packtasche über die Schulter und strich dem treuen Riesen durch die Sattellage. Dort glänzte das Fell seidig... aber nur dort. Der Schimmel stand mit hängendem Kopf und fast geschlossenen Augen.
Er nickte und rief Targo zu sich das er den Kopf des Hundes auf Hüfthöhe hatte. "Targo Bring in zu Donnerhall. Bring Donnerhall." sagte er und hielt ihm den Zügel hin. "Targo bellte nahm den Zügel auf und wollte lostraben aber der Schimmel wollte nicht traben also tapte er im trott richtung stall. "Gib mir den Sattel und komm rein:" sagte er und nahm ihm regelrecht den Sattel mit links aus der Hand.
Targo brachte den Grauen zum Stall und Aly'Triss humpelte ebenso in das Haus. zwei Humpler also. Er Drapierte den Sattel gekippt auf der Bank und überlegte wo er einen Bock dafür hatte. "Setz dich" diregierte er Rel'Nag zu dem großen Sessel in dem sonst er immer saß. er wollte eh zusammen mit Izz'Dorl Platz nehmen. "Liebes. Wir haben Besuch." kündigte er Rel'Nag an. Er wankte weiter zur Küche und ließ seinen Stock am Zugang stehen. Er konnte ihn nicht gebrauchen für das was er vor hatte. Er hatte sich einen Brotkorb gepackt und legte dort noch eingewikelten schinken zwei scharfe messer zwei Buttermesser und drei Löffelchen hinein. Und brachte das in einer Hand haltend zum Tisch. "Hattest Unterwegs Schwierigkeiten hm?" nickte er zu seinem wehen Bein und ging dann wieder zur Küche um das nächste zu holen. Drei Brettchen, sowie Tassen für den Tee. Er stellte es auf dem Tisch auf und Musterte Rel'Nag. Wieder ging er , jedoch nicht weit und holte eine Decke vom Boden die er Rel'Nag gab. "Magst du eine Trockene Hose und Tunika haben?" fragte er den Freund.
Rel'Nag schob langsam die Kapuze in den nacken und entblöste gerissene, verschorfte Haut an Wangen, Nase, Stirn und Kinn. Tiefe Falten umgaben seine Augen, die er Tage vor dem hellen Licht zusammengezogen hatte. Er wagte es nicht, sich in den Sessel zu setzen - er würde nicht wieder hochkommen. Die Taubheit der Beine wurde ihm jetzt erst bewußt, die kriechende Kälte, die bis in die Knochen ging. Die Hosenbeine waren an viele kleinen Stellen gerissen... an einer steckte ein großer Dorn im Stoff, der seinem Ausmaß nach bis ins Fleisch reichen musste. Rel'Nag schien ihn nicht bemerkt zu haben. "Schwierigkeiten... nein - nicht der Rede Wert." sagte Rel'nag mit rauher Stimme. Er zog langsam und mit klammen, steifen Fingern die Handschuhe aus, steckte sie in den Gürtel und ging humpelnd zum Feuer, wo er die langen Finger ausstreckte. Das Humpeln war gleichmäßig, eher eine Gangunsicherheit...
Er seufzte, und ging nach oben. Holte eine Warme Hose und eine Frische warme Tunika und legte sie oben auf den Kaminsims. anschließend blieb er dicht bei ihm stehen. "Lass mich das mal ansehen und danach ziehst du dir frische Sachen an.keine Sorge ich krieg dich schon wieder Heim." zwinkerte er. "Komm Abbil."
Rel'Nag hob die Brauen - zumindest so weit das ging. Er wiedersprach aber nicht - sein Vertrauen in Triss war ruhig und vollkommen, denn das Haus der Heilung war der Ort, wo er genau nicht hin wollte. "Wenn Du meinst..." Der Schwertmeister drehte sich zu AlyT'Riss um.
Er zuckte mit den Schultern. "und wenn schon...." sein Blick war warm. "... es wird schon gut gehen also flag dich hin, sonst setz ich dich!" lächelte er sanft.
"Na wer ist nun älter..." scherzte er schmunzelnd und watschelte im humpelschritt zu dem Holzkasten der im Essbereich stand und kam mit dem zu Relnag an den tisch. Schob das Brettchen und die Tasse bei Seite und stellte den Koffer hin, machte den Deckel auf und darin kam die Feldscheerer ausrüstung zum vorschein. Er schob sich einen Hocker hin und setze sich darauf, strekte aber das rechte bein etwas weg das er es nicht soweit bäugen musste. Gezielt griff er nach dem Stachel in der hose und testete ob er im Fleisch steckte. Nachdem das mit einem Nein zu beantworten war nickte er und holte den Stachel weg. "So runter mit der Hose oder soll ich sier vom Leib schneidern?" schmunzelte er.
Der Dorn war trotzdem blutig... Rel'Nag nestelte den Gürtel auf, was ihm mit den steifen Fingern sehr schwer fiel. "Das hättest Du eher sagen können" grummelte er leise. Im Stehen wäre das Ausziehen einfacher gewesen. Mit Zeit und Mühe gelang es ihm jedoch, auch wenn er wirklich nicht einmal die Kraft hatte, sich so weit hochzustemmen, dass er den Hintern hätte heben können. Viele der kleinen Risse in der Hose hatten entsprechende mehr oder weniger tiefe Spuren in seinen Beinen hinterlassen. Dort, wo der Dorn gesteckt hatte, war eine Spur geronnenen Blutes am Bein getrocknet. Rel'nag warf einen Blick auf seine Beine - und runzelte die Stirn. Das sah schlechter aus, als er dachte. Nicht wegen der Kratzer... Die Hautfarbe war bläulich grau. Eiskalt... Auch seine Hände waren fahl. Er hätte es wissen müssen!
AlyT'riss half ihm auch wenn es so komisch aussah. Er begutachtete die Wunde fühlte dieThemperatur und roch an dem Stachel. "Na wunderbar! Das haben wir sauber hinbekommen." murmelte er. "Giftig....Wo hast du dir den eingefangen? Etwa hinen am Sumpf?" er wirkte richtig besorgt und sah sich die Finger auch an. Anschließend wühlte er in dem Kasten eine Fklasche herraus und einen Messlöffel. Er maß die Genaue Dosis ab und reichte Rel'Nag den löffel mit dem kurzen Griff. "Schlucken!" Mit einem messbecher füllte er weiteres davon ab und teilte dies in zwei gleich große anteile mit einem zweiten Messbecher, den er in ein Flakon entleerte. In die andere Hälfte gab er eine Trägereinheit von Fett und verrührte dies gleichmäßig unter. Anschließend nahm er einen organgefarbenes Glas herraus und tränkte saubere weiße Tücher die er gerollt hatte damit. So bewaffnet begann er die Wunden vorsichtig und von Grund auf zu reinigen. Den bläulichen bereich würde er noch intensiver pflegen müssen, aber hier kam das andere zum Einsatz. Mit einer Pipette und dem inhalt aus dem Flacon spülte er quasi die Wunde wo der stachel ihn erwischt hatte aus und anschließend spachtelte er die fettsalbe, die von dem Antitoxin durchtränkt war darauf und spachtelte die gesammte bläuliche Verfärbung damit ein.
Rel'Nags Beine waren kalt. Eiskalt. Die Durchblutung war weit zurückgegangen - daher auch das unsichere Gehen. Er hatte einfach kein Gefühl mehr für seine Füße. Dass der Dorn giftig war, hatte er nicht bemerkt - nicht einmal, dass der ihn getroffen hatte. Auch die Hände waren klamm, kalt und schlecht beweglich. Der Schwertmeister trank unbesehen, was Triss ihm gab. Er war unendlich müde... "Ich war nicht am Sumpf - bin von der anderen Seite gekommen. Dass muss vom Abbruch sein. Ich habe an der Grenze ein paar Schmuggler verfolgt." Demnach war das fast drei Tage her.