Sirgal beugte sich ein wenig vor. "Ihr steht immer da, wo es am engsten ist. Das geht nur, wenn man sein eigener Herr ist. Ihr tut weder der Ilharess, noch euren Freunden, noch den Kameraden und erst recht nicht eurer Frau damit einen Gefallen. Die Ilharess muss mit Eurem Ausfall leben. Der Vorgesetzte den Dienstplan ändern. Die Freunde bangen um Euer Leben und sind abgelenkt von dem, was sie tun. Die Kameraden haben bald nur noch eines im Kopf: Euch zu schützen. Damit werden sie ihre Aufgaben vernachlässigen, da sie immer Euch im Blick haben. Und eure Frau... sie weint. Jabbuk, jetzt ist es an Euch. Eure Verpflichtung hat sich verändert. Ihr seid dem land, der Ilharess und all den anderen verpflichtet. Ja. Verpflichtet für sie da zu sein. Nicht euch in der Schlacht hinmetzeln zu lassen. Schon ein einziger Kratzer bedeutet, dass ihr zu sehr an Euch gedacht habt... vergebt mir."
Er schüttelte den Kopf. "Nau... " dieses Nau war bitter, es war sehr bitter, weil er es für nicht gerechtfertigt hielt. "AlyT'riss rollte sich auf die Seite und kam auf die Füße stützte sich am Stock hoch und stand neben dem Baum. "In einem Fall irrt ihr Euch." er Schob die Kapotze an seinen ort zurück. "Das was du da sagst habe ich so nicht getan. Ich hatte keine Wahl in den Tunneln ich hatte keine Wahl bezüglich dieses Geistes und ich hatte keine Wahl wegen Ril'afay. Dur'yl hätte sie getötet wenn ich den Zweikampf nicht übernommen hätte. All die male die ich verletzt zurückkam hatte ich keine Wahl..."
"Ich weiß, dass es weh tut." sagte sie - und blieb sitzen. "Vergebt mir, Jabbuk. Ich vermag nicht zu beurteilen, in welcher Lage ihr wart. Ich war nícht dabei. Und es steht mir nicht zu. Ich will nur eine Tür öffnen und euch einen Blick tun lassen auf das, was ein anderes Auge sieht. Ich vermag keines der Worte, die ich sagte, zurückzunehmen, keinen Gedanken, der mir durch den Kopf ging, ungedacht zu machen. Niemand - und erst recht nicht ich - verlangt von Euch, dass ihr etwas rechtfertigt und ich bitte Euch, das auch nicht zu tun. Lasst mich nur das in Worte fassen, was andere vielleicht nicht können oder nicht wagen. Mir dürft ihr böse sein, mich dürft ihr verfluchen, so oft, so viel und so lange ihr wollt. Allein, dass ich es wage in dieser Weise das Wort an Euch zu richten, geht gegen alle Grundsätze, die mein Leben je hatte. Jabbuk, ich hasse es, das Leid, den Kummer und die Qual zu sehen, die ein jedes Schlachtfeld bedeutet. Der Schmerz in den Augen der Geschöpfe, ihr Leid und ihre Qual ist mein Weg. Euer Schmerz... ist auch Teil meines Weges, sonst wäre ich jetzt nicht hier. Ich möchte Euch nur darum bitten, auf Euch acht zu geben. Nicht für mich. Aber für die, die Euch lieben. Für Izz'dorl, für Ry'Kah, Rel'Nag, für Kar'Yann und Faris, für Wazag und all die anderen, denn es sind viele." Sirgals Stimme war leiser geworden - sie hatte Mühe, die letzten Worte zu sprechen, denn Tränen standen ihr in den Augen, die sie vor ihm verbarg. Nicht ein Tropfen benetzte ihre Wange - sie schluckte sie herunter, bezwang ihren Atem und schwieg dann.
Er blieb stehen und wandte ihr ein Ohr zu. AlyT'riss lauschte und senkte den Blick. Als sie geendet hatte schüttelte er sanft den Kopf und drehte sich ihr zu. "Du sprichst von mir als wenn ich das nicht tuhe." sagte er lesie. "Du fällst ein Urteil über mich das so nicht gerecht ist. Du erlaubst dir über mich zu Richten obwohl du nicht im gerinsgten weißt was geschenen ist und wer ich wirklich bin." er holte tief luft. "Sirgal. Reflektiert man die letzten Wochen die ich krank da gelegen bin und das warum..." er setzte neu an. "Vor gut 6 Wochen bin ich ohne Vorwarnung in die Fänge Yarus geraten die aus heiterem Himmel daher kam und mich angegriffen hat. Und warum? weil sie etwas herrausgefunden hat das sie nicht wissen sollte. Und Yaru ist nicht ihne Grund an der Position die sie bekleidet. Hätte ich es auch nur erahnt was geschah während sie Ry'Kah und das Kind in ihr rettete hätte ich mich wapnen können aber so. Da war keine Changse. Und dann die Sache mit der Matrone. Ebenso ein Gebiet auf dem ich quasi machtlos bin. Ich fange gerade an diesen Bereich besser verstehen zu können aber wenn die Große Mutter in Personam durch einen hindurch fährt und eine Fremde Präsenz tilgt ist sie nicht zimperlich erst recht wenn sie einen zum zweiten Mal dabei prüft. Und diese Sache mit Ril'afay. Dur'yl hätte sie bei einer falschen Bewegung getötet aber die Novizin war nicht sie selbst, sondern in ihr steckte die erfahrung und das können eines Schwertmeißters der zu seiner Ilharess ebenso treu verbunden ist wie ich zu Ry'Kah. Auch wenn Ril'afay schwach ausschaut in diesem kleinen Körper steckt verdammt viel Kraft und das Auge dieses Schwertmeißtrs Phaeraun war sehr gut geschult. Er hatte seinen Titel nicht allein wegen seines Geburtsrechtes er hatt ihn sich erkämpft. Als die Matrone von Ry'Kah direkt angegriffen wurde und er erkannte das sie stirbt wenn er nicht an mir vorbei kommt hat er aus diesem kleinen Körper die Fähigkeit herraus entlassen die er ihm abverlangen konnte und etwas mehr, aber damit nicht genug. Sein Auge wusste sehr genau wo meine Schwachstellen sind. Er wäre dumm gewesen diese nicht anzugreifen. Mein Knie ist ein starker Schwachpunkt, Meine Lunge ist ein starker Schwachpunkt. Diese beiden für sich alleine waren schon der Grund warum ich den Söldnerhaufen verlassen habe udn man mich an anderer Stelle in den Ruhestand geschickt hat. Wäre ich so im Underdark. Ich würde inzwischen nicht mehr leben, weil ich zu alt und mit diesen beiden Schwächen schlichtweg unbrauchbar für sie bin." er schüttelte den Kopf. "Glaubt nicht das es mir spaßmacht mich verletzen zu lassen, Ich achte sehr wohl darauf das ich in Kampfsituationen lieber unversletzt als mit nur einer Schramme herraus komme. Fragt Dur'yl, einen der Leibwächter Ril'afays er wird euch sagen können wie hart dieser Kampf war und wenn er sein können richtig einschätzt wird er euch sagen das er gegen den Schwertmeißter Phaeraun mit großer Warscheinlichkeit unterlegen gewesen wäre." er machte eine kurze Pause. "Und so ist es immer gewesen. und solange ich in dem Eid stecke, den ich bei meinem Ersten Treffen mit Ry'Kag ausgesprochen und dann unter den AUgen der Göttin endgültig besigt habe, solange werde ich in deer Situation sein das ich mich zwischen die mir Schutzbefohlenen und den Gegner stellen werde. Es nicht zu tun, oder jemand schwächeren da heran zu schicken, verbietet mir quasi meine Ehre die mich außerhalb von SelTacZil 420 Jahre hat überleben lassen ohne das ich zu einem gewissen und ehrlosen Selbstverherrlicher verkümmert bin. Und glaubt mir es gibt nicht viele Drow in meinem Alter die das von sich behaupten können." wieder schüttelte er lansgam den Kopf. "Diese Ehre ist mir heilig Sirgal. Auf ihr ruht meine Treue zu Izz'dorl, meine liebe und meine hingabe für sie und das Mädchen das in ihr herann wächst. Auf dieser Ehre beruht meine Freundschaft zu Rel'Nag die einer Bruderschaft gleich kommt und darüber hinaus. Auf dieser Grundlage basiert alles was ich mir hier in SelTacZil aufgebaut habe und auch der Grund warum ich Zu Einigen Personen ein derartiges Freundschalfliches Verhältniss pflege und ihnen Helfe wenn ich es kann. Kar'Yann zum Beispiel, aber auch Khyl'Lian in gewisser Weise. Jedoch auch zwischen Ry'Kah und mir besteht eine Verbindung die über die zu einer Ilharess hinaus geht. Weit hinaus. Alles wegen dem mir wichtigsten Prinzip." er lehnte sich wieder mit dem Rücken gegen den Baum. "Sirgal. Sei mir nicht zorrnig wenn ich dir derartig über dein Wort schneide. Jedoch es macht mir definitiv keine Freude derartig vor diesem Problem zu stehen. Ich merke wie es mich belastet und wie der Schatten dieser Belastung immer dann besonderst heftig auf mich drückt wenn Izz'Dorl mir diesen Blick zu wirft, ich die Gegenwart von dem Kleinen fühle und auch hören kann. Aber die Angst ist anderst. Es ist nicht die Angst einfach nicht mehr da zu sein. Es ist eine Angst nicht sehen zu können wenn es kommt. Eine Angst nicht dabei zu sein wenn sie die ersten Schritte tut. Es ist anderst und ich weiß das ich irgendwann meine Schwächen nicht mehr mit meiner Erfahrung tilgen kann. Dieses Kind es ist mehr als nur mein fleisch und Blut, es ist ein Teil meiner Vergangenheit. Eine Vergangenheit an ie ich mich nicht erinnern kann weil ich schlichtweg zu jung war." während all dieser worte war er ruhig geblieben, die ganze Zeit über. Aber innerlich zitterte er. Noch konnte er bis zu einem Gewissen Grad diese Schwächen ausgleichen aber wenn es weiterhin körperlich derartig mit ihm Berg ab ging. Wird er es nicht mehr können. Triss wusste das. Er wusste da dieser Tag in der letzten Zeit mit großen Schritten näher gekommen war. Er spührte regelrecht wie er hinter ihm stand und ihm sehr bald auf die Schulter klopfen würde.
Sirgal hob den Blick - sie saß immernoch - und sah Triss im Dunklen an. Auf ihrer Kleidung, im Gras, im Fell der Stute begann sich der leichte Dunst als Eis niederzuschlagen und bildete Rauhreifkristalle.
"Nich rechtfertigen..." bat sie. "Ich verstehe Euch besser, als ihr denkt, Jabbuk. Auch ich bin vor sehr langer Zeit einmal auf dieser Welt als Kämpfer mit dem Schwert unterwegs gewesen, und ich kenne den Eid des Kriegers besser, als mancher Soldat hier oder anderswo." sagte sie leise. Das hier war etwas, über dass sie so gut wie nie sprach...
Sirgal fuhr leise fort: "Ich erinnere mich daran, dass ich viele Menschen getötet habe. Ein Schwert ist die verlängerung meines Armes... auch heute noch. Ich trage es nicht, aus Angst, dass ich es benutzen könnte. Einzig das Messer habe ich immer bei mir." Sie schlug den Mantel auf - und an ihrem rechten Bein war das lange Reitermesser befestigt. "Ich weiß, wie man tötet - zu Fuß, vom Pferd, schnell und lautlos. Ich kenne das Singen der Klingen im Kampf und das Geräusch und Gefühl, wenn es in den Leib des Feindes dringt... ich liebe das feine Vibrieren der Klinge, wenn sie durch die Luft gleitet und weiß den Anprallpunkt zu fühlen, wenn das Schwert auf Gewebe trifft..." Sie schluckte schwer.
"Nicht in diesem Leben. Ich stand da, ein Schwert in der Hand. Weit im Osten, wohin mich eine Reise geführt hatte. Ich bat darum, es ansehen zu dürfen... ich zog die Klinge, als ich allein war, denn in Gegenwart eines Freundes zieht man keine Klinge blank. Diese und viele andere Erkenntnisse kamen mir, als ich es in der Hand hielt, als es zu einem Teil von mir wurde... als ich mich Erinnerte. Ich habe viele Tränen vergossen um das, was ich verloren hatte, um das, was ich getan habe, um die, die ich dereinst getötet hatte und an die ich mich so gewaltvoll erinnern musste. Auch jetzt noch kann ich so gut wie jede Klinge führen... aber ich wage es nicht. Ich würde mich niemals einem Training anschließen - denn ich würde mich verlieren. Ich weiß es, denn es ist schon einmal passiert..."
Erwartete noch immer. er merkte das es an ihm war zu schweigen, denn auch diesmal erkannte er sich zum Teil wieder, nur das er diese Bestie bewusst heraus lies, wenn er jemanden Foltern musste. Er würde dies jedoch Sirgal gegenüber nicht erzählen. Das war nicht für ihre Ohren bestimmt.
"Kampf und Umgang mit dem Schwert haben mich hart gemacht. Haben mich zu dem gemacht, was ich bin - und diese Kälte und Härte lassen mich auf den Schlachtfeldern überleben. Ich kann Strategien einschätzen und den Feind erkennen, bevor er es selber tut... Ich habe schon Generäle, Großweibel und Ritter nebst Königen in Schlachten aufgezeigt, dass sie nichts wissen." Sirgal war sehr leise im Sprechen geworden, denn das hier konnte man sehr schnell sehr falsch verstehen. "Ich hasse es, wenn ich recht habe. Ich sehe Dinge Sekunden voraus, bevor sie geschehen. Ich erkenne am Schritt ob Mann oder Frau, Ob Tänzer, Soldat oder Bauer. Ich hasse mich dafür, wenn ich erkenne, das ein Wesen sterben wird und ich es WEIß. Dieses Schauen in die andere Welt... es ist schwer."
Er wartete immernoch, regte sich jedoch und stellte sich bei sie, Hinhocken wollte er sich nun nicht mehr, sein Knie tat ihm schon mehr als genug weh. "Es ist die Schattenseite eines Kriegers. Wir müssen damit leben und wir müssen damit leben zu wissen wann der tag kammt an dem wir selber gehen, zumindest die Besten unter uns wissen dies." sagte er leise.
Ihre Stimme war nur ein Flüstern, als sie sagte: "Ich hätte hundertmal tot sein müssen... aber zu Leben ist meine Aufgabe und mein Schicksal ist der Kampf." Sie sah eine Weile ins Leere und sagte dann: "Ich glaube manchmal, Dich schon sehr lange zu kennen..."
Wer wirkte ebensobedrückt wie Sirgal. "Vieleicht. Wobei ich nicht denke das die Seelen der Drow mit den Seelen der anderen vermischt werden, aber auf dem Gebiet bin ich kein Experte und das ...." er seufzte." ist gewissermaßen Teil meines Problemes."
Sie sah auf. Da er im Dunklen weit besser sah als sie, sollte er den jetzt uralt wirkenden Ausdruck ihrer Augen erkennen können. "Seelen sind Eins. Sie kennen keinen Unterschied der Rassen, der Länder oder Völker."