"Aluve, An'kin." Damit verließ sie sein Quartier. Scheinbar ahnte Khalek wirklich nicht, wer sein Ritual gestört hatte, aber eigentlich sollte er nach diesen Hinweisen doch zumindest ins grübeln geraten. Seis drum. Unten im Eingangsbereich las sie, was auf den Pergamenten stand. "treu bis in den Tod... vornehmlich männlich... " Sie schmunzelte und dachte sich ihren Teil. Tha'Risha verließ wenig später das Haus der Gäste und brachte die Pergamente fort.
Derweil betrat ein blonder Jüngling, kaum sein zwanzigstes Lebensjahr erreicht, den Eingangsbereich des Gästehauses. Erst nach seinem Eintreten klopfte er hastig und viel zu laut auf die hölzerne Tür. "Guten Abend! Guuuuten Abend!" trällerte er mit einem Elan in den Empfamgsraum, als wenn alle nur auf ihn gewartet hätten.
Ein Diener passiert in diesem Moment den eingangsbereich, ein Tablett mit Kelchen darauf vor sich tragend. Auf seinem Weg ändert er kurz sein Ziel udn widemt sich dem neuen Gast.
Hastig schritt der junge Mann auf die Bedienung zu, seine Tasche schepperte unterwegs mit metallischem Klirren gegen einen Tisch.
"Ich suche einen gewissen Khalek, Khalek Schattenherz. Er sollte hier verweilen. Ich bin mir sicher."
Mit einem raschen Griff in die Taschen seines Gewandes zupfte er eine ordentlich gefaltete Seite der Gullminner Blietsche hervor und faltete sie raschelnd auseinander.
"Aber gern! Ob er wohl die Zeit findet mich zu empfangen? Ich warte auch gerne.."
Unbehelligt davon, dass er wieder einmal viel zu schnell gesprochen hatte, strahlte sein übertrieben freundliches Lächeln dem irritierten Menschen vor ihm entgegen.
entfällt es dem Bediensteten, als er vernimmt, dass der neue gast wohl keinen termin mit Khalek Schattenherz vereinbart hat. Er erinnert sich nur zu gut an das letzte Mal, als dies passiert ist, udn er war alles andere als glücklich, dass sich dies wahrscheinlich wiederholen könnte.
"Ich werde Euch zu Meister Schattenherz geleiten, Jabbuk."
Der Bedienstete reicht das Tablett an einen Kollegen weiter.
"Bitte folgt mir, Jabbuk!"
Der Bedienstete geht vor und geleitet valerian die Treppe hinauf auf den Flur, wo Khalek Quartier bezogen hat. Vor einer verschlossenen Tür bleibt er stehen und wendet sich erneut an Valerian.
"ich empfehle euch, eure Kleidung nochmal zu sortieren, Jabbuk."
Dann wendet er sich wieder der Tür zu und klopft drei Mal kurz an die verschlossene Tür.
"Xas?!"
schallt es aus dem noch verschlossenen Zimmer. Der Bedienstete öffnet er einen Spalt breit und fordert mit einer Handgestik valerian auf, in das Zimmer hineinzutreten.
Valerian betrat schnellen Schrittes das Zimmer, wandte sich in der selben Bewegung Meister Khalek zu und vollführte so schwungvoll eine Verbeugung, dass seine blonden Locken hüpften.
"Meister Khalek, es ist mir eine ausgesprochene Ehre, ja das ist es!"
Sein typisch überschwengliches Lächeln verformte sich durch die Anspannung kurzfristig zu einer merkwürdigen Fratze, kehrte aber sofort wieder zu einem sonnigen Strahlen zurück.
Khalek sitzt wie meist immer hinter seinem provisorischen Schreibtisch vor dem Fenster. Zurückgelehnt in seinem Sessel blickt er kurz von seinem Buch auf und betrachtet sich dieses Schauspiel. Bei jeder Bewegung zieht sich seine rechte Augenbraue immer höher.
"das freut mich zu hören. Und wer seid ihr? Und was wollt ihr von mir? Beziehungsweise, was kann so dringlich sein, auf solch spontane Art und Weise meine mir geliebte Muse und Ruhe zu stören? Und sprecht schnell, empfehle ich euch."
spricht Khalek mit fast monotoner emotionsloser Stimme.
"Mich hat die Kunde von eurer Anzeige wie ein Lauffeuer.. wie.."
"..ich habe sofort alles stehen und liegen gelassen, als ich hörte, dass ein Mann eures Kalibers..
Valerian erschrak innerlich über seine eigenen Worte und gestikulierte mit der Hand kleine Kreise in der Luft, bevor er neu ansetzte.
"Ihr sucht einen Lehrling, hörte ich. Einen Lehrling dem Feuer und der Kunst des arkanen Kampfes zugewandt. Das ehrt euch, dass ihr die Zeit findet, euer machtvolles Wissen preiszugeben und..."
"Nunja, zwar bin ich Magier, wie ihr es seid... also natürlich nicht so- groß.."
Das festgetackerte Lächeln im Gesicht des jungen Mannes schien vor Entsetzen bersten zu wollen. Kleine Schweissperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
"Nichtsdestotrotz würde ich gerne in eure Dienste treten- unbedingt sogar! Nicht nur des Ansehens wegen, so wäre es mir eine unbeschreibliche Ehre von eurem Wissen profitieren zu dürfen!"
"IHR seid also interessiert an dem Posten des Lehrlings, den ich ausgeschrieben habe? Faszinierend!"
Er betrachtet den Neuankömmling mit einiger gehörigen Brise von Skepsis von Unten nach Oben.
"Dann vermute ich mal, verfügt ihr über ein gewisses Maß an magischem Potenzial? In welche Richtung geht eure 'Begabung'?"
Er schaut Valerian tief in die Augen und kann dessen Stress und Angst erblicken.
"Warum denkt ihr, dass IHR für diesen würdigen Posten der Richtige seid? Was qualifiziert euch? Könnt ihr etwas mit den Worten Geduld, Disziplin und Loyalität anfangen? Definiert sie mir nach euren Maßstäben!"
Während valerian ihn auf die vielen Fragen antwortet, richtet Khalek lagsam und vorsichtig seine beiden Hände auf Valerian und murmelt:
Valerians Lächeln erstarrt zu einem ausdruckslosen Blick, der auf Khaleks Händen verweilt.
"...mein Leben wurde, wie es die Tradition meiner Familie verlangt, der Heilkunde gewidmet. Vielleicht... ist meine Aufwartung als Lehrling eines Großmeisters der Kampfmagie gewagt. Vielleicht zu gewagt. Doch hörte ich, dass auch ihr über ein hohes Maß an Wissen über die Heilkunde verfügt, was mich veranlasste den Schritt zu wagen."