RE: Auf der Suche nach Sirgal - Goldene Stadt, Okt. 9-2 - 23

Die Handschrift. Bekannt, vertraut, bis in den kleinen Schnörkel am n... der nach oben hochgezogene Strich des B, der sich wie das d aus der restlichen Schrift herausreckte... unendlich vertraut...

Jetzt wurde die Frau verlegen.
"Wollt ihr nicht doch hereinkommen? Draußen ist es kalt und unfreundlcih..."

Sie stand so, dass Sil ihr nicht ins Gesicht sehen konnte und nickte kaum merklich. Die Frau vertuschte die Geste und bat den Alten dann mit freundlicher Stimme, ihr zu folgen.

Die Frau war den Tränen nah, ließ sich aber nichts anmerken,. Anstatt ihm zu dienen, hatte sie ihn verstoßen!
Sie rief nach ihrer Tochter, die den jüngeren Drow entgegennahm und ihn weiter geleitete.
Die Alte begleitete Aly'Triss zur Tür.
"Ich schulde ihr viel. Sie half mir als ich am Boden war - und das hier ist eigentlich ihr verdienst. Nicht meiner..." erklärte die Frau sehr leise und machte eine geste, die Haus und Hof einfassten.
"Sie war es, die mir den Weg wies und dafür sorgte, dass das hier entstehen konnte. Bitte, Herr. Niemals darf mein Mann ein Wort davon erfahren!"

"Ja, es ist Sirgal. Wie wohl viele Andere schulde ich ihr wohl mehr als nur einen Gefallen. Sie nahm mir das Versprechen ab, den Drow gegenüber aufgeschlossen zu sein. Und sollte irgendwann mal ein guter Freund von ihr vor meiner Tür stehen, den sie mir genau beschrieb, und dessen Namen sie mir mit Aly'Triss nannte, so sollte ich ihn nicht abweisen und ihm jeden Wunsch erfüllen, so ich es könnte. Ebendiese Verpflichtung besteht auch einem bestimmten Haus gegenüber, dessen Wappen sie mir gab..."

Die Frau nickte.
"Ja, Herr..." und ihr Ton wurde noch eine Spur unsicherer.



Sil war unterdessen von der jungen Frau in den hinteren hausteil gebracht worden. Dort war das Licht gedämpfter, was der junge Drow mit Erstaunen feststellte. Den Namen Sirgal hatte er registriert - und er wusste, wie nah diese Frau dem Quellar Arab'Ghym stand.
'Hochinteressant', dachte er. 'Sie hat diese Leute dem Haus verpflichtet? Überall scheint ihre handschrift zugegen zu sein!'
Er ging an einer Nachtblauen Wand entlang, in die echte Kristalle eingearbeitet waren, und deren Bemalung täuschend echt wirkte.
Die junge Frau brachte den Drow in einen etwas größeren Raum, der durch Vorhänge geteilt werden konnte. Diese zog sie jetzt so zu, dass ein Separee und eine Art Flur entstanden.

"Bitte - wenn ihr ablegen wollt? Ich richte das Bad."
Es gab einen großen Zuber, den sie füllte.
"Welche Art von Zusatz wünscht ihr?"

"Das solltet ihr entscheiden", sagte Sil'Iluth sanft. "Mir schmerzt der Rücken und der Kopf."

Sie wählte eine Mischung, die aus - mal wieder handbeschrifteten - Gläsern stammte. Dann brachte sie dem jungen Mann ein riesiges Handtuch, damit er von ihr ungesehen den Zuber erreichen konnte.
Als sie gehen wollte, bat er sie, zu bleiben.

Entsetzt hob sie den Blick.
"Wie könnt ihr es wagen, so etwas zu unterstellen..." hauchte sie fassungslos.