"Wir werden ihn hier nur notdürftig versorgen können - das gehört in helles Licht und eine Ruhige Umgebung. Ich möchte nciht, dass die Vernarbungen ihn später am Atmen hindern." Seine Züge waren ernst und steile Falten standen ihm auf der Stirn. "Das werden wir nur grob Säubern und oberflächlich schließen - alles andere Später im lazarett. Dann werde ich mich auch um Euch kümmern." stellte er ruhig fest und begann seine diffizile arbeit.
Sie nickt fahrig. Der inzwischen massive Energieverlust droht Überhand zu nehmen. Ein heiseres Knurren dringt aus ihrer Kehle, als sie die Erschöpfung erneut niederkämpft.
Amira geht dem Unbekannten so gut es geht zur Hand. Besteck anreichen. Blut wegtupfen. Das Gröbste entfernen und flicken. Immer wieder mit Wundalkohol drüber. Vitalfunktionen überwachen.
Als sich der Feldscher schliesslich daran macht Die Wunde zumindest provisorisch abzudecken, tastet Amira erneut nach Allister's Puls und erschrickt. Er scheint noch schwächer geworden zu sein. Die Atmung ist flach, aber in Anbetracht der Umstände noch relativ gut in Schuss. Sein Herz macht ihr Sorgen. Amira zögert nicht lang. Erneut legt sie ganz sacht eine Hand an die Wange des Warcasters und konzentriert sich.
Äusserlich wirkt sie wieder wie vollkommen weggetreten. Die Augen glasig und starr. Ihre Aura flackert, als sie nach Allister's schwachem Lebensfunken greift und ihm Nahrung in Form ihrer verbliebenen Energie bietet. Sie merkt nicht, dass ihr mittlerweile Blut aus Augen und Nase rinnt. Irgendwann kann sie nicht mehr. Sie bricht den Kontakt ab. Amira schaut auf. Sie wirkt wie ein Geist. Halb abwesend. Einen Moment lang geht ein Schütteln durch ihren Körper. Sie hustet Blut.
Ihr flackernder Blick sucht die Augen des Lieutenants und ihre Rechte krallt sich in den Ärmel des Mannes. "Bitte...Schafft ihn fort von hier...", röchelt sie kraftlos, "Sorgt dafür...dass er...lebt..."
Er schaute auf und sein Blick veränderte sich. "Mach keinen Unfug, Mädchen..." Er wusste die Wunde zunächst versorgt und griff nach ihr - dann wurde er das erste mal laut und brüllte einen Trägertrupp zu sich.
Kyriallas steckt neben der Szenerie. Sie scheint ihm ungläubig, surreal und alles in allem sehr komisch. Dennoch weiss er das es echt ist. Alles.
Er geht näher. Amira scheint ihn nicht zu bemerken und vom Jack erwartet er so oder so keine Reaktion.
Beide sind verletzt. Allister scheint aber auch nicht hier zu sein, nicht im jetzt. Amira ebenfalls nicht, dennoch kümmert sie sich um Allister.
Der junge Grabenkämpfer ist geschockt, wenn auch geistig anwesend. Das Bild das er vor Augen hat, berührt ihn. Augenblicke steht er etwas verloren dann, da reist ihn eine Stimme heraus.
Ein Soldat ist heran getreten. Er kümmert sich wenig um den Soldaten und spricht Amira an. Diese scheint nun auch im hier und jetzt.
Kyrillas rührt sich und tritt näher heran.
Der Soldat, im alter von Allister kümmert sich um den Verletzten und kurz fragte sich Kyrillas in welchem Rang er hatte, doch das war eigentlich Nebensache.
Kyrillas ging in die Hocke, mischte sich aber nicht in das Gespräch zwischen den beiden, den der Soldat, ein Felscher, wie es schien kümmerte sich besser um Allister und auch Amira - so wusste der junge Grabenkämpfer kannte sich mit Verletztungen aus.
Der Soldat hatte ihn aufgefordert sich um Amiras Bein zu kümmern, doch Kyrillas wusste ebnso das Amira das in diesem Zusatand nie zulassen würde und so ignorierte er die Aufforderung blieb aber wo er war.
Erst als Amira halbwegs zusammenbricht reagiert der Grabenkämpfer. Er hält sie fest
"Wenn es geht schafft ihn ihr fort. Ich kümmere mich um sie!"
Seine Stimme ist stark. Der Grabenkämpfer hat seine Stärke zurück gewonne und es ist klar das er keinen Wiederspruch duldet. Rat ja, aber keinen direkten Wiederspruch
Ein Zittern schüttelt ihren Körper erneut. Nur am Rande registriert sie, dass sie nun von Kyrillas gestützt wird. Amira versucht den Kopf zu drehen und den jungen Grabenkämpfer anzusehen. So schwach. Stattdessen pendelt ihr Kopf wieder nach vorn und ihr abwesender Bick fällt auf Allister.
Er war gut versorgt. Man würde sich gut um ihn kümmern. Ihre Aufgabe war erfüllt. Eine angenehme Schwere breitet sich in ihrem Bewusstsein aus. Eine Pause wäre schön. Ein Bisschen Schlaf wäre gut, denkt sie sich.
Kraftlos sackt ihr Kopf in den Nacken. Ihre Augen sind starr in den Himmel gerichtet, doch sie sieht nichts. Atmung und Herzschlag sinken auf ein Minimum herab und sind nun nur noch sehr schwer zu finden- wie immer, wenn sie bewusstlos wurde. Ihr letzter Gedanke war, dass sie den Feldscher besser hätte vorwarnen sollen, damit er sich nicht zu sehr erschreckte und sie womöglich noch für tot hielt...
"Gut - kommst Du zurecht? Der Untergrund wird immer unsicherer... Wir müssen hier weg! Und... kannst Du den da", er deutete auf den Warjack, "wegschaffen?"
Sie bekommt nichts mehr mit. So still. Angenehm diese Ruhe. Kein tosender Sturm. Kein beissender Pulvergeruch in der Luft. Einfach nur angenehme Schwärze. Amira lässt sich entspannt weiter fallen. Gesichter. Allister, Viktor, Kyrillas, Sirgal- sie lächeln. "Es geht ihnen gut...wie schön...", geistert ein träger Gedanke durch den verbliebenen Funken in ihr, der noch nicht erloschen war...
"Nein...aber ich denk dem wird nichts passieren. Die beiden gehen vor.."
Kyrillas fühlt erneut Amiras Puls und sucht mit einer Hand nach der Wasserflasche, die er am Gürtel trägt. Oder sollte er sie direkt nach unten bringen?
Der Lieutenant hatte so etwas befürchtet - aber vielleicht wa es besser, die schwere maschine grade jetzt nicht zu bewegen. Durch den Regen sogen sich die Trümmer immer mehr voll wasser und der Graupel machte alles rutschig. Es würde schwer genug werden, heil hier wieder herauszukommen... Er war bei dem Gouverneur niedergekniet, hatte sein Arbeitsmaterial zusammengesucht und die Tasche dann wieder auf die Schulter genommen. Dann zog er sich den Verletzten hoch, um ihn über die Schulter zu werfen - die einzige Möglichkeit, einigermaßen sicher zu laufen.
Vorsichtig kam er auf die Füße. "Geht es?" fragte er den Grabenkämpfer. "Dann komm!"
Das hier könnte ruhig ewig dauern. Endlich konnte sie einmal vollkommen abschalten. Immer weiter driftet sie in die Dunkelheit ab.
Ihre Atmung wird viel ruhiger...und auch langsamer...schwächer...Der Puls wird immer unregelmässiger...Doch davon merkt Amira nichts...So schön. Diese Ruhe.
"Meister Bakal?", fragt sie träge, als eine Gestalt in der Dunkelheit vor ihr auftaucht. Ein Gefühl von unbändiger Freude breitet sich in ihr aus. "Ich dachte, Du wärst tot.", haucht sie den Tränen nahe, "Du bist in meinen Armen gestorben..." Der Mann mittleren Alters schaut sie aus schwarzen Augen an. Ein trauriges Lächeln liegt auf dem ebenmässigen Gesicht...