Sie deutete auf einen Bereich, der mit Vorhängen unterteilt war, so dass ein wenig Privatsphäre entstand. Dort standen Behandlungsliegen. "Bitte..." und ließ ihn vorgehen.
Amira fühlt sich stärker, viel stärker. Aber auch das Ziehen nimmt wieder an Intensität zu.
"Komm zurück! Du wirst erwartet..." Sie weigert sich standhaft und der Heiler sollte schnell merken, dass er es mit einem sehr starken Willen zu tun hat.
"Amira- bitte geh'.", redet Bakal weiter auf sie ein und nimmt sie bei den Schultern, "Ich werde hier auf Dich warten. Aber nicht heute." Stumm schüttelt sie den Kopf.
Diesmal greift auch der Heiler mit mehr kraft zu - wartet aber immernoch darauf, dass Viktor zu ihnen gebracht wird. 'Komm zurück!'
Die kleine Frau geleitete ihn zu einer der Liegen und bat ihn, die Schuhe auszuziehen und den Oberkörper frei zu machen und sich dann hinzulegen. "Legt Euch bequem hin - ich bin gleich zurück." Sie ging, um wenig später mit gewärmtem Öl zurückzukommen. "Ich bin Lucyenn", stellte sie sich dann vor und verteilte das warme Öl auf seinem muskulösen Rücken.
Vorbei war es mit der angenehmen Stille. Plötzlich ist es so, als würde ein Sturm in ihr toben. Im Mittelpunkt, im Auge des Sturms, Amira und Bakal.
"Amira geh'...Bitte...Mach' es nicht noch schwerer...", kommt es von Bakal, "Du hast Dich so lang allein behaupten müssen, doch nun hast Du Leute, denen etwas an Dir liegt...Hörst Du sie nicht rufen?...Wirf' das nicht weg, Liebes...Du hast schon zu hart gekämpft...Ich warte auf Dich..." Mit den letzten Worten wird sein Bild schwächer und verweht schliesslich ganz. Amira will ihn festhalten, greift jedoch ins Leere.
"NEIN!", schreit sie gequält auf und schickt ihren Ruf, dank ihrer starken Emotionen in diesem Augenblick, in den Geist des Heilers, "BAKAL! GEH' NICHT! LASS MICH NICHT ALLEIN!" Sie kämpft mit aller Kraft gegen das Ziehen an, will ihrem alten Lehrmeister hinterher.
Ein Zittern läuft durch Amira's Körper und ihr Mund öffnet sich zu einem lautlosen Schrei. Unaufhörlich rinnen kalte Tränen aus ihren Augenwinkeln...
Er wartete nur wenigen Augenblicke. Als die Frau zurück kam roch es angenem. Kurz drauf, als die Frau das warme Öl auf seinem Rücken verteilte wusste er auch warum.
Sie stellte sich ihm vor und Kyrillas gab ihr antwort
Der Heiler wurde von ihrem Ruf getroffen, wie von einem Schlag. "Holt Darius! Egal wie! JETZT!" wies er an, blieb aber bei Amira. 'Komm, komm mit mir. Deine Zeit ist noch nicht gekommen, auf die andere Seite zu wechseln. Du wirst hier gebraucht. Dein leben ist hier, Deine Freunde...'
Lucyenn strich mit beiden Händen entlang der Wirbelsäule des jungen Grabenkämpfers hinauf und ließ die Hände dann über seine Schultern nach außen wandern. So begann sie, vom Kreuz aufwärts den Rücken des Mannes zu bearbeiten. "Ihr solltet eine Weile regelmäßig das hier in ordnung bringen lassen, Kyrillas", sagte sie sanft.
Lucyenn findet die Stellen im unteren Rücken, wo er gegenhält, wenn er trägt, die an den Schultern, wo sich gern Verhärtungen bilden, wenn Belastung einseitig wird. Mit großer Geduld löst sie eine nach der anderen, bis sich sein Rücken gleichmäßig rötet.
Inzwischen war die Nacht vorangeschritten und der Morgen graute. Es regnete noch immer, doch das Eis hatte nachgelassen, nachdem der Frostdrache einige Stunden weg war. Oben in den Gebäude stand noch immer reglos wie eine Statue der Jack und wartete auf neue Anweisungen.
Der heiler bei Amira kam langsam an seine Grenzen. Er war verärgert - nicht wegen der Hoffnungslosigkeit der Frau hier vor ihm, sondern weil man scheinbar entlose Zeit brauchte, um den Freund aufzutreiben, der ihr würde helfen können. So griff er, als der erste Silberstreif am Horizont erschien, zu einem anderen Mittel... "Weckt die Frau drüben auf. Die Schiffbrüchige."
Es dauerte noch eine ganze Weile, bis eine völlig verwirrte, müde Sirgal in das Zimmer gebracht wurde - und beinah zu Tode erschrak. Noch wusste sie nicht, wer hinter der Stellwand noch in dem Zimmer lag, denn Allister war zugedeckt und so nicht zu erkennen. Seine Kleidung war nicht hier. "Amira..." sagte sie deshalb leise und kam zu dem Bett. Die Legendenweberin würde nciht in der Lage sein, Geistreisen zu unternehmen, doch zumindest hatte sich ein Großteil ihrer magischen Kräfte regeneriert. Sie kam zu der Freundin und besah die verbundenen Hände, die auf der Decke lagen. Sanft legte sie ihr die Hand auf den Arm. "Was machst Du für Sachen."
Viktor stand am Tor und tat was Allister ihm befohlen hatte. Alles war orgaiesiert das man auf einen Befehl hin das Tor zurück nach Imorien war bereit es summte bereits mit der leichten Ladung die von ihm und auf sein geheiss auch von einigen anderen Magiern eingespeisst worden war. sollte es wirklich notwendig werden würden sie das Tor so schnell aktivieren wie es nur ging, und nicht so schnell es die Vorschrifften zuliessen...
Immer wieder blickt Viktor zu der Festung hoch und auf das zerdrückte Dach, er kann nur hoffen das niemand verletzt wurde, am liebsten würde er nachsehen, aber er hat seinen Befehl bekommen und das Tor mitten in einem Sturm bereit zu machen ist auch mit den Leuten hier die alle schon Aktiverungen mitgemacht haben, nicht leicht. Gerade als er genug Luft hat um sich zu überlegen einen Läufer zu Allister zu schicken mit der Mittteilung das alles bereit wäre, kommt einer von der Festung angerannt:
"Capitan" *schnauf* "Darius, schnell" *schnauf* "ins Latzaret" *schnauf* "Frau al Kalif, der Gouvaneur" *luft holl*
"Was ist mit dem Gouvaneur? und Amira?" Viktor wartet die Antwort nicht ab, er schreit dem ranghöchsten Magier am Tor zu: "Das Tor gehört ihnen, der Gouvaneur wünscht es bereit, aber nicht offen!" und rennt so schnell ihn seine Füsse tragen in Richtung der Festung unterweges müsste er kurz nach dem Weg fragen den wo genau das Latzaret eingerichtet wurde das weiss er noch nicht, aber der Läufer hat ihn schnell wieder eingeholt, er war trotz allem nicht so schnell. Selbst ziehmlich ausser Atem kommt bei dem Leutnand an der nach ihm rufen lies, und kreigt grosse Augen als er Amira da liegen sieht, "Sie ist Tot" schiesst es ihm durch den Kopf, und er wird schlagartig bleich wie eine weiss getünchte Wand. Der Leutnandt muss ihn kurz beruhigenund ihm erklären was genau los ist. Dann setzt sich Viktor auf einen Stuhl neben dem Bett nimmt Amiras Hand und fängt an seinen Geist in ihren zu projetzieren, wie er es schon einmal getaen hatte, "Amira kannst du mich hören? Bist du da?"
Als Viktor in den Raum kam, wich Sirgal von Amiras Lager zurück und überließ es ihm, der ihr viel näher stand. Sie trat zur Seite und erhaschte so einen Blick hinter die Stellwand - und schlug eine hand vor den Mund um nicht erschrocken aufzukeuchen. Allister. Sie trat um die Wand und kam an dessen Bett. Lange sah sie einfach nur auf ihn hinunter, fassungslos, diesen starken Mann so zu sehen. Ihr wurden die Knie weich und sie setzte sich still zu ihm.
Der Feuersturm in ihrem Inneren wurde nicht im Mindesten schwächer. Und auch Viktor sollte eine gehörige Portion davon abbekommen, als er sich in Amira's Geist wagt.
Sie hockt da. In die Knie gebrochen mitten im Zentrum eines Infernos. Auch wenn ihr Bild auf den ersten Blick vermuten lässt, dass sie aufgegeben hat, dass sie schwächlich wirkt, so ist das Gegenteil der Fall. Noch immer wehrt sie sich verbissen gegen den Sog auf ihr Bewusstsein. Da war schon wieder diese fremde Stimme, die sie weglocken wollte; weglocken von diesem Ort, an den der Mensch gelangt war, der einen Grossteil ihres bisherige Lebens wie eine Familie für sie war, bis er ihr genommen wurde...
"Komm, komm mit mir. Deine Zeit ist noch nicht gekommen, auf die andere Seite zu wechseln. Du wirst hier gebraucht. Dein leben ist hier, Deine Freunde..." Verzweifelt vergräbt Amira den Kopf in den Händen. Lass' mich nicht allein.", flüstert sie wieder und wieder. Auf der einen Seite ist ihr Geist sehr stark, ihr Wille eisern; doch auf der anderen Seite wirkt sie im Moment mehr wie ein verschrecktes Kind, welches von der einen Sekunde auf die andere auf sich allein gestellt worden war.
Nur ganz am Rande spürt sie eine vertraute Präsenz, als Sirgal an ihr Bett tritt, doch sie reagiert nicht darauf. Plötzlich war da eine weitere Stimme, die nach ihr rief; so leise und wie aus weiter Ferne. Sie erkennt die Stimme und glaubt im ersten Moment, ihr Lehrmeister sei zurückgekehrt. "Amira kannst du mich hören? Bist du da?" Sie blickt auf und in die Richtung, aus der sie die Stimme vermutet. Aber etwas ist anders als zuvor. Als sie den Feuersturm entfacht hat, ist etwas mit ihren Augen geschehen. Kein weiss ist mehr zu sehen. Sie sind schwarz wie die Nacht geworden. "Bakal? Bist Du das?", fragt sie hoffnungsvoll mit zitternder, leiser Stimme.
In der realen Welt ist Amira vollkommen reglos. Puls und Atmung sind zwar noch vorhanden, jedoch sehr schwach und nur sporadisch. An ihrer Gesichtsfarbe hat sich nicht das Geringste verändert- sie ist immer noch Leichenblass, wobei die Blässe sich mittlerweile bis in ihre Hände ausgebreitet hat. Selbst ein Laie konnte erkennen, dass sie sich buchstäblich auf Messer's Schneide bewegt...