"Viktor sieht nicht so aus.", wiederspricht die Frau mit den schwarzen Augen, "Es sei denn, er hat heute Mittag seine Befehle missachtet und sich ins Badehaus davongemacht."
Sie legt den Kopf schief und ein raubtierhaftes Grinsen macht sich auf ihrem Gesicht breit. "Das würde dem Gouverneur aber garnicht gefallen...Befehlsverweigerung...Und das von einem ausgebildeten Gunmage...", säuselt die Gestalt. Sie bewegt sich wie in Zeitlupe auf Viktor's Abbild zu und mit ihr der sie umgebende Feuerwirbel. "Warum bist Du hier?", fragt sie mit kalter Stimme, "Was treibt Dich?"
Allmählich wird es brenzelig. Amira, gefangen in dem Glauben, man wolle sie täuschen. Das ist etwas, was sie so garnicht mochte. Das ist etwas, was sie nie verzieh. Und wenn sie es einmal herausfand, kannte ihre Rachsucht keine Grenze...
Sirgal drehte sich langsam im Raum... Dann machte sie ein paar schnelle Schritte auf die Stellwand zu und trat daran vorbei. Als sie in Amiras Gesicht sieht, wird sie blass. "Amira, es reicht!" faucht sie drohend und tritt an das bett. Sie berührt eine hand der Verletzten. "Willst Du deinen Freund töten? Dann mach nur weiter so!" Ihre Stimme ist hart und kalt.
"Kann mal jemand die Stellwand wegnehmen?" fragte Sirgal in den Raum... es war ihr lieber, wenn Allister blieb, wo er war, aber das geschehen doch verfolgen konnte.
Viktor war völlig auf Amira kontzentriert und bekam von der Aussenwelt nichts mit. Als Amira näher kam wich er allerdings nicht zurück und auch wenn es langsam anfing unangenehm zu werden, einzelne der Flamen traffen auf Haut und er schüttlte seine linke Hand, ohne das er es merkte kopierte sein Körper diese Bewegung. "Amira, weisst du wo du bist? Hier siehst du eigentlich aus wie du dich dir selbst vorstellst." Langsam nahm er seine Rechte nach vorne und öffnete seinen Waffengürtel mit einer geübten Bewegung lösste er die Schnalle und warf ihn etwas einen Meter weit weg. "Wenn du mir nicht glaubst kann ich dir nicht helfen. Also bitte lass die Flamen fallen." flüster Viktor gerade für Amira hörbar, und macht einen Schritt auf sie und die Flamen zu.
Im Latzaret bildete sich einige Brandblasen auf Viktors linken Hand und auch eine kleine auf seiner rechten Wange
Von den äusseren Geschehnissen bekommt sie nicht viel mit. Sirgal's Gegenwart nimmt sie kaum war. Zwar hört sie ihre Stimme, auch Allister's Worte dringen in ihr Bewusstsein vor, jedoch drängt sie sie mit einem Kopfschütteln in den Hintergrund.
"Das beantwortet nicht meine Frage.", wiederholt Amira, jedoch öffnet sich auf ihren Wink hin ein kleiner Spalt in der Flammenwand- nicht viel breiter als ein guter halber Meter-, durch den Viktor nun besser zu ihr sehen kann- und welcher vor allem seiner Hand mehr Luft gibt, sodass sie nicht weiter ankokelt. "Sprich, was treibt Dich?", verlangt sie erneut zu wissen und streckt eine Hand in seine Richtung aus. Es ist die Rechte. Im Licht der Flammen blitzt etwas daran auf. Ein siberner Ring mit einem oval geschliffenen, schwarzen Stein. Etwas was Viktor möglicherweise wiedererkennen könnte, wenn er es wahrnehmen würde.
Abwartend verharrt sie reglos. Das Licht spiegelt sich in ihren Augen. "Und ja, ich weiss wo ich hier bin...", fügt sie flüsternd hinzu...
Sirgal wagte nicht, einzugreifen. Sie hatte Sorge, dass sie nciht nur Viktor und Amira schaden würde - sie hatte einfach nciht die Kraft dazu. Grollend fluchte sie innerlich auf sich selbst...
Viktor geht langsam seitwerts durch den Spalt. Dabei retzietirt er das Gedicht das er zusamen mit dem Ring von einer fahrenden Händlerin gekauft hat.
Ach wie sehn ich mich nach dir, kleiner Engel! Nur im Traum nur im Traum erscheine mir Ob ich da gleich viel erleide bang um dich mit Geistern streite und erwachend atme kaum Ach wie sehn ich mich nach dir ach wie teuer bist du mir selbst in einem schweren Traum
Sein Blick lässt dabei Amiras nicht einen Moment los. Da der von ihr freigegeben Gang allerdings so schmal ist, wird Sirgal wohl oder übel noch eine paar Bläschen mehr zu behandeln haben.
Irgendwie stand Sirgal recht hilflos am bett und musste zusehen, wie bei Viktor weitere Brandspuren entstanden. "Lasst doch den Unfug", sagte sie, aber es war eher Ausdruck ihrer Machtlosigkeit angesichts der Situation.
Als der Heiler zurückkam, räumte Sirgal das Feld und überließ es ihm, sich um die Auswirkungen zu kümmern.
Sirgal wich bis an die Wand zurück, lehnte sich dagegen und schüttelte fassungslos den Kopf.
Mit jedem seiner Worte blitzt ein Stück Erkennen in ihrem Blick auf und ihre eiserne Fassade beginnt langsam zu bröckeln. Die Flammen werden schwächer, veschwinden jedoch nicht vollständig, der Wind bleibt. Noch immer steht sie reglos mit ausgestreckter Hand da und langsam aber sicher weicht ihr kalter Gesichtsausdruck einer Mischung aus Unglauben und Fassungslosigkeit...
In der realen Welt wid der Brandgeruch langsam schwächer, ihre Augen bleiben gespenstisch gefärbt. Puls und Atmung sind unverändert- kaum vohanden und äusserst unregelmässig...