Der Lieutenant konnte kaum reagieren, aber er bemühte sich, die Augen zu öffnen und der freundlichen Stimme zu folgen, wie in die Nebel seines geistes drang. Er vermochte kaum die Lippen zu öffnen, so trocken, rissig und verschwollen waren sie inzwischen. Die Hitze seines Körpers brannte das Wasser weg... Sprechen war ihm nicht mehr möglich. Es ging ihm rapide schlechter. Dennoch fand sein Blick Amira und eine unausgesprochene Bitte stand darin. DAs war kein Leben, so wie es jetzt war.
Sirgal war zunächst überrascht, dann lachte sie. "Reithosen? Ihr wollt mir nicht erzählen, dass es hier Pferde gibt, oder?"
Unermüdlich flösst sie ihm Tasse um Tasse ein, bis der Liter Tee komplett leer ist. "Ihr braucht viel Flüssigkeit.", sagt sie ihm leise. Sie weiss, dass das, was sie Falk eben verabreicht hat von der Menge der Flüssigkeit her im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein ist, doch jedes Bisschen zählt.
Amira hatte längst erkannt was in seinem Blick steht. Sie beugt sich nah zu ihm herunter. "Bitte...gebt noch nicht auf.", flüstert sie ihm zu und schickt ein wenig Energie in seinen entkräfteten Körper. Sicher, es wäre für sie ein Leichtes das hier schnell und schmerzlos zu beenden, doch bevor sie irgendetwas in der Richtung unternehmen würde, müsste sie nochmals mit Allister sprechen. Traurig blickt sie auf den Lieutenant herunter. Es tut ihr weh, ihn so zu sehen; er, der soviel getan hatte und nun zu einem solchen Ende verdammt zu sein scheint.
Unauffällig sieht sie sich um. Sie selbst war noch relativ schwach und so würde sie den Kontakt nicht allzu lang aufrecht erhalten können, doch sie musste einfach wissen, was passiert war. Sanft legt sie ihre kühle Hand an seine Wange und betritt vorsichtig seinen Geist- die Schneebündel mussten inzwischen reduziert werden, um seinen Kreislauf nicht völlig zum Zusammenbruch zu führen. Ein angenehmes Gefühl breitet sich in Falk's Kopf aus, als Amria behutsam weiter vordringt und dabei immer wieder leise nach ihm ruft...
Es fühlt sich in etwa an, als wäre sie frontal gegen eine Wand gedonnert...mit Anlauf. Trotzdem zieht sie sich ebenso behutsam aus seinem Geist zurück, wie sie hineingegangen war. Amira kneift kurz die Augen zusammen und schüttelt den Kopf, um wieder klar bei Sinnen zu werden. "Dann eben auf die herkömmliche Art und Weise.", denkt sie sich und versucht ihn wieder auf normalem Wege zu erreichen. Sie beugt sich nah zu ihm herunter, sodass ihr auch nicht das kleinste Flüstern entgehen würde. "Ich bitte Euch...erzählt mir, was passiert ist...", bittet sie ihn mit sanfter Stimme, obwohl sie von der Aktion gerade eben stechende Kopfschmerzen kriegt und sich am liebsten zum Schlafen hingelegt hätte, "...Bitte versucht es..."
Nun ist die Botin vollends verblüfft. "Auf diesem... Steinhaufen?" Sie wusste, dass sämtliche Inseln klein waren und es immer Probelme mit dem Futter geben mußte. Dennoch zog sie die Reitkleidung an und fühlte sich gleich wohler. "Ich danke Euch, Herr... kann Euch aber nicht entlohnen." Sie sah ihn etwas verlegen an.
"Ver... sprich mir, das ... nicht wieder zu .. tun." sagte Falk leise und angestrengt.
"Ich verspreche es.", antwortet Amira sanft. "Bitte...sag' mir, was passiert ist...", bittet sie Falk erneut und lässt sämtliche Formalitäten bei Seite...
"Ja, das wart ihr. Vielen Dank, Mäx.Ich werde Euch beim Gouverneur lobend erwähnen." Sie richtete sich vorsichtig auf.
"Nach... dem Einsturz... war viel Durcheinander. Keine Struktur... Trupps zusammengestellt für Lazarett... und Trümmersuche..." der Lieutenant musste des öfteren Pausen machen. "Der Gouverneur... war auf dem Dach gewesen... musten oben suchen... Ihr wart bereits da. Du und ... der GRabenkämpfer. Ist er... unversehrt?" Ganz langsam drehte Falk Amira den Kopf zu.
"Du meinst Kyrillas?...", versichert sie sich vorsichtshalber. "Ich denke, es geht ihm gut- wenn nicht, hätte ich das längst erfahren.", gibt sie mit sanfter Stimme Auskunft, "...Bitte...was ist mit Dir passiert, nachdem wir im Lazarett waren?...davon habe ich nicht wirklich etwas mitbekommen..."
"Ich habe... den Gouverneur in den Behand... lungsraum gebracht. Es sah nicht gut aus. ... Keine Zeit für lange Erklärungen... Es hat etwas länger... gedauert, als ich dachte, alle... Splitter zu entfernen und es ... wieder so zuzu... bekommen, dass er die Schulter... auch weiter frei bewegen kann..."
Sirgal dankte ihm nochmals und entschuldigte sich, ihm die Hand nciht gegeben zu haben, aber dazu tat ihr die Recht noch zu sehr weh. Sie trat vor die Tür. "Allister!" sie lächelte den Gouverneur an, bedachte ihn aber mit einem langen, nachdenklichen Blick.
Geduldig hört sie zu und dankt Falk abermals im Stillen, dass er noch rechtzeitig aufgetaucht war. "Was ist nach der Behandlung passiert?", fragt sie sanft weiter, "Was ist mit Dir passiert?"
"Ja sehr. Ich danke Dir. Mäx ist ein Mann mit begnadeten Händen." Sie sah zu Allister auf. "Wie war das mit verbrannten Haaren?" griff sie den Hinweis des Figaros auf.
"Nach... der behandlung... ich konnte nicht mehr aufstehen... bin einfach sitzen... geblieben. Kein gefühl mehr in ....den Beinen." er stöhnte leise. "Ich bin ... ich erinnere es nicht mehr genau."